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RKI-Chef Lothar Wieler
  • Das RKI geht davon aus, dass Delta schon bald die vorherrschende Variante in Deutschland sein wird
  • Foto: (c) dpa

RKI warnt: Inzidenz wird wieder steigen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit einem Wiederanstieg der Corona-Inzidenzen in Deutschland. Schuld daran ist die Delta-Variante, die sich weiter ausbreitet. Sie ist deutlich ansteckender und soll zu mehr Krankenhausaufenthalten führen. RKI-Chef Lothar Wieler richtet deshalb einen Appell an die Deutschen.

Laut Wieler ist die Delta-Variante des Coronavirus ansteckender als die bisher in Deutschland dominierende Alpha-Variante. „Delta verbreitet sich also noch schneller, vor allem natürlich in der ungeimpften Bevölkerung. Daher müssen wir damit rechnen, dass künftig auch die Fallzahlen wieder steigen werden“, sagte der RKI-Chef am Freitag.

In der zweiten Juni-Woche lag der Delta-Anteil nach den jüngsten RKI-Zahlen in Deutschland schon bei 15 Prozent. „Wir gehen davon aus, dass er heute schon höher sein wird“, sagte Wieler. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann diese Variante die Hoheit übernehmen werde.

Delta: Doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen

Zudem scheint Delta nach ersten Erkenntnissen des RKI zu einer höheren Rate von Krankenhausbehandlungen zu führen. „Wir haben noch nicht genügend Daten, um wirklich klar zu sagen, wie gefährlich oder ungefährlich (…) sie ist“, so Wieler. Allerdings deuteten bisherigen Zahlen auf eine rund doppelt so hohe Rate von Krankenhauseinweisungen hin – verglichen mit der Alpha-Variante.

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Wieler sagte, es werden demnach elf Prozent der Delta-Infizierten in Kliniken behandelt, verglichen mit fünf Prozent bei Alpha. Bei Menschen zwischen 15 und 34 Jahren sei dies besonders ausgeprägt. Fallzahlen nannte Wieler nicht. Den Daten zufolge komme Delta eher bei jüngeren Menschen vor, also in den Gruppen mit geringeren Impfquoten, ergänzte er. Das RKI werde dies weiter beobachten. Auch bisherige Daten aus Großbritannien sprächen nicht für eine mutmaßlich geringere Gefährlichkeit der Delta-Mutante, so der RKI-Chef.

Das rät Wieler der Bevölkerung – auch im Urlaub

Im Moment liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz mit 6,2 Prozent laut Wieler erfreulich niedrig. Grund dafür sei auch das verantwortungsbewusste Handeln der Bevölkerung. „Lassen Sie uns diese niedrigen Inzidenzen verteidigen“, appellierte Wieler.

Durch vollständiges Impfen, behutsames Öffnen, Masketragen in Innenräumen, Abstandhalten und Hygiene seien auch diejenigen besser geschützt, die noch nicht geimpft seien oder noch nicht geimpft werden könnten – darunter auch viele Kinder, ergänzte der RKI-Chef. Betroffen von der Delta-Variante seien im Moment vor allem Menschen unter 60 Jahren. Die meisten Ansteckungen passierten gerade in privaten Haushalt. Daneben gebe es zurzeit wenige größere Ausbrüche.

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Auch im Urlaub sei die Beachtung der Corona-Regeln wichtig. Es gelte, sich über die Infektionslage zu informieren, geschlossene Räume mit schlechter Belüftung sowie Menschenansammlungen und Gruppen mit engen Kontakten zu vermeiden. Beim Zurückkommen empfehle es sich, Testangebote anzunehmen, riet Wieler. (dpa)

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