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Ein Mann mit Vokuhila-Frisur (Symbolfoto).
  • Ein Mann mit Vokuhila-Frisur (Symbolfoto).
  • Foto: dpa

Vokuhila, Oma-Optik, Socken-Sünde: Promi-Designer rechnet mit „bösen“ Modetrends ab

Socken in Sandalen oder die Vokuhila galten mal als absolut untragbare Modesünden. Heutzutage ist das bei manchen Leuten voll im Trend, wie man auf den Straßen gerade sehen kann. Auch Schlag- und Hüfthosen feiern ein Revival. Doch vieles, was aktuell in Mode ist, ist in Wahrheit eher Modesünde – meint zumindest Promi-Designer Guido Maria Kretschmer.

Socken in offenen Sommerschuhen

Woran erkennt man die Deutschen? Na klar, die Tennissocken in Sandalen. Mehr als nur ein Klischee, galt diese Kombination ganz lange als absolute Modesünde Nummer eins. Doch so langsam hat es sich eingeschlichen, bunte, glitzernde oder gerüschte Socken in verschiedenen Arten von offenen Schuhen zu tragen. Kretschmer hat da eine ganz eindeutige Meinung: „Socken in offenen Schuhen ist natürlich ein großer Trend, der total angesagt ist, aber er wird dadurch nicht attraktiver, muss ich sagen“, so der 58-Jährige. Noch vor einigen Tagen habe er einem jungen, eigentlich attraktiven Mann mit Socken in Sandalen sagen wollen, wie hässlich er sein Outfit finde. „Für mich ist das etwas, das hoffentlich wie Corona vorbeigehen wird.“

Oma-Optik

Gehäkelte Jäckchen, lange, mit kleinen und großen Blumen verzierte Kleider und Rüschen – das tragen aktuell viele Mädchen und Frauen. In den sozialen Medien wird der Look gerne als „Cottage-Core“ bezeichnet und gefeiert – weil er an ein Leben im Landhaus erinnert. Nach jahrelanger Corona-Pandemie und Zuhause-Feststecken ist das vielleicht auch kein Wunder. „Ich glaube, dass Oma-Optik kein richtiger Stil ist, es ist eher eine Hommage an eine etwas vergesse Welt, die gestrig und sehr feminin ist“, sagt Kretschmer. Diese Optik drücke Wärme aus und sei dadurch für manche sehr attraktiv. Sie könne aber auch einen moderneren Look bekommen: „Zum Beispiel mit dicken Schuhen, aufregenden Gürteln, teuren Taschen. Ruckzuck wird Oma das heißeste Gerät in town“, sagt er lachend.

Vokuhila

„Vorne Business, hinten Party“ ist das Motto dieser Frisur. Zusammen: Eigentlich ein tradiertes Symbol von Geschmacklosigkeit. Eine berühmte Befürworterin des Revivals ist zum Beispiel US-Schauspielerin Kristen Stewart – sie trägt den Look mit einer gewissen Coolness. Und trotzdem: „Also ich bin gegen die Zündschnur am Hinterkopf“, sagt Kretschmer. „Vokuhila ist eigentlich böse, weil man denkt: „Von vorne ist es gut, und von hinten denkt man, der Schwanz muss ab“,“ stichelt der Modeexperte.

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Hüfthose

„Hüfthosen, muss man sagen, sind einfach böse. Punkt“, sagt Kretschmer. Mit Hüfthosen sind Jeans gemeint, die an den Hüftknochen enden – oder wie in den 2000ern sogar manchmal noch unter den Hüftknochen. Wenn damals hinten noch der Tanga absichtlich rausblitzte, war das Bild perfekt. Auch heute greifen wieder viele – vor allem junge und trendbewusste Frauen – auf die Hüfthose zurück. „Wenn man eine tolle Figur hat, die Hüfthose mag und auch keine Angst vor einer Nierenbeckenentzündung hat, dann würde ich sagen: auf geht’s.“ Ob die Hüfthose eine echte Modesünde ist? Jedenfalls meint Kretschmer: „Ich glaube, dass Hüfthosen den wenigsten stehen. Und selbst denen, denen sie gut stehen, die schauen sich später Fotos vom eigenen Look an und denken sich: „Hätte ich es mal gelassen“.“

Bunte Sonnenbrillen

Zwei Herzen im Gesicht, und schon sieht man aus wie ein Smiley. Bunte Sonnenbrillen mit lustigen Formen, die als ernst gemeintes Fashion-Statement getragen werden, sind wieder angesagt. „Da bin ich eigentlich raus, wenn sie nicht auf einem Festival getragen werden“, sagt Kretschmer. Fröhlichkeit sollte man seiner Meinung nach nicht über solche Sonnenbrillen erzählen. „Nicht die ganze Welt ist Ibiza.“

Und welche Modesünde mag Guido Maria Kretschmer persönlich sehr gerne? „Ich finde es cool, wenn man die Wäsche über die Hüftknochen so hochzieht, dass man denkt, jetzt ist es leicht übertrieben.“ (dpa/mn)

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