Loreen, ESC-Teilnehmerin und Favoritin aus Schweden, auf der Bühne.
  • ESC-Teilnehmerin Loreen aus Schweden gilt als Favoritin.
  • Foto: picture alliance/dpa/LEHTIKUVA

ESC-Countdown: Gewagte Prognose für „Lord of the Lost“ – und eine klare Favoritin

Liverpool leuchtet gelb-blau! In der englischen Arbeiterstadt wehen die Fahnen der Ukraine. Die Solidarität ist überall zu sehen – aber nicht zu hören: Politische Botschaften sind beim Eurovision Song Contest tabu. Sogar für den ukrainischen Präsidenten. Und wie sind die Aussichten für den deutschen Beitrag? Überraschend gut!

Der Ukraine-Krieg steht überall wie ein Elefant im Raum: Ohne ihn fände der ESC nämlich dieses Jahr in Kiew oder Lwiw statt. In Liverpool ist die Solidarität mit dem gebeutelten Land überall sicht- aber nicht hörbar: Der Krieg wird in keiner Moderation erwähnt werden, auf der Bühne ist er tabu. Weil‘s die Regeln so wollen.

Das gilt sogar für den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Der hatte eine Video-Grußbotschaft für das Finale geplant – aber bekam knallhart einen Korb: Die austragende Europäische Rundfunkunion sprach von „lobenswerten Absichten“, aber sein Wunsch verstoße „bedauerlicherweise“ gegen die Regeln. Da muss das diesjährige Motto „United by Music“ als Botschaft reichen.

ESC: Deutschlands Beitrag kommt in England gut an

Es darf also nur geplänkelt und geträllert werden. Apropos singen: Deutschlands ESC-Act Lord of the Lost kommt in England extrem gut an. Deutschland liegt zum ersten Mal seit fünf Jahren bei den britischen Buchmachern recht weit vorn statt ganz hinten.

Womöglich wird‘s dieses Mal ausnahmsweise keine Voll-Blamage für Deutschland. Die Startposition ist ebenfalls top: Die wilden Rocker singen als 21. von 26 Teilnehmern. Je weiter hinten ein Act auftritt, desto besser ist oft die Platzierung, weil die letzten Beiträge den Zuschauern eher im Gedächtnis bleiben. Lena Meyer-Landrut sang ihren Siegersong „Satellite“ 2010 auf Position 21.

ESC-Dino Peter Urban, der dieses Jahr das letzte Mal seinen fachkundigen TV-Kommentar zum Singwettbewerb beisteuert, hat sich bereits festgelegt: Er prophezeit „Lord of the Lost“ den achten Platz.

ESC-Finale in Liverpool: Favoritin ist eine Schwedin

Wie viele Punkte Deutschland an die anderen ESC-Länder vergibt, verkündet dieses Jahr zum ersten Mal Elton. Der moderiert sonst die Kindersendung „1, 2 oder 3“ – kennt sich mit Zahlen also prima aus. Barbara Schöneberger, die den Job die vergangenen sieben Jahren gemacht hatte, moderiert das Rahmenprogramm live aus Liverpool.

Den Sieg trauen ESC-Ultras und Expertinnen allerdings einer Song-Contest-Veteranin zu: Die Schwedin Loreen hat vor elf Jahren in Baku mit dem Lied „Euphoria“ gewonnen. Dieses Jahr ist sie wieder am Start – und klare Favoritin.

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Sie selbst sieht ihre zweite Teilnahme übrigens als eine Art kosmische Bestimmung: „Das Universum schien mich irgendwie in diese Richtung zu lenken.“ Die 39-Jährige fühlt „großartige Vibes“ in Liverpool und freut sich auf ihren Auftritt: „Ich erschaffe etwas, das aus meinem Innersten kommt, und sende es nach außen.“

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