• Youtuber Freshtorge und die Zwillinge Benni und Dennis Wolter (v.l.) scherzen in der Sendung „World Wide Wohnzimmer - das ESC-Halbfinale 2020“. In der fast vierstündigen Halbfinal-Sendung, die live beim ARD-Kanal One ausgestrahlt wurde, präsentierten die Brüder alle 41 nominierten Teilnehmer des von der ARD organisierten deutschen ESC 2020 mit Musikvideos. 
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Deutsches ESC-Finale: Das sind die Teilnehmer am kommenden Sonnabend

Köln –

Es war eine schlechte Nachricht für alle Fans von Trash und Trubel: Der European-Song-Contest muss dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Daher veranstaltet die ARD ein eigenes Event für Deutschland. Die Teilnehmer für das Finale am 16. Mai stehen jetzt fest.

Die Schweiz, Russland, Island, Italien und Schweden sind dabei, wenn es am nächsten Sonnabend heißt: Bühne frei für alle möglichen musikalischen Hinterwäldler. Die anderen Teilnehmerländer sind Bulgarien, Dänemark, Malta, Litauen und Aserbaidschan.

Pop-Ballade der Schweiz

Für die Schweiz singt der 21-jährige Gjon Muharremaj die Popballade „Répondez-moi“ (Antworten Sie mir). Der Sänger albanisch-kosovarischer Abstammung tritt als Gjon“s Tears auf.

Für Island singt der in Reykjavík geborene Wahlberliner Daði Freyr mit seiner Band Gagnamagnið den Electro-Popsong „Think about things“ (Über Dinge nachdenken). Für Schweden tritt die Soul- und Gospel-Gruppe The Mamas („Move“) an, für Russland die selbstironische Punk-Pop-Rave-Band Little Big aus Sankt Petersburg („Uno“).

Interesse im Fernsehen war verhalten

Die zehn Finalisten standen in der Nacht zum Sonntag am Ende der Sendung „World Wide Wohnzimmer – das ESC-Halbfinale 2020“ fest, die beim ARD-Kanal One lief. Im klassischen linearen Fernsehen war das Interesse verhalten: Nur etwa 190 000 Zuschauer (0,8 Prozent) wurden laut Branchendienst DWDL.de beim Gesamtpublikum gezählt. „Immerhin bei den 14- bis 49-Jährigen wurden Werte über dem gewöhnlichen One-Niveau erzielt, hier belief sich der Marktanteil auf 1,2 Prozent.“ 2019 hatten noch etwa 700.000 Zuschauer das reguläre (zweite) Halbfinale des Eurovision Song Contest beim Digitalsender One gesehen.

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Im Youtube-Kanal von „World Wide Wohnzimmer“ hatte das ESC-Halbfinale laut NDR mit Berufung auf YouTube-Analytics (Echtzeitdaten am Ausstrahlungstag) 65 000 Aufrufe und kam auf etwa 10 000 Kommentare.

Deutschland stand nicht zur Abstimmung

Das für Deutschland produzierte Halbfinale war außerdem noch auf den Ausspielwegen eurovision.de sowie in der ARD-Mediathek zu sehen. Zuschauer konnten online oder per Televoting ihre Favoriten aus 40 Beiträgen wählen. Hinzu kam ein Jury-Voting. Deutschland als 41. ESC-Teilnehmer 2020 stand nicht zur Abstimmung.

In der fast vierstündigen Halbfinalsendung mit einigen Tonproblemen präsentierten die 29-jährigen Zwillinge Dennis und Benni Wolter aufgedreht quirlig alle 41 nominierten Teilnehmer des ESC 2020 mit Musikvideos. Unterstützung bekamen sie im Kölner Studio von Youtuber Torge Oelrich (31, Freshtorge) und zugeschaltet aus Hamburg von „Mister Grand Prix“ Peter Urban (72).

Auch den Clip von Ben Dolic („Violent Thing“) gab es zu sehen, der deutsche Teilnehmer stand aber nicht zur Wahl. Auch beim regulären ESC können Menschen in Deutschland sonst nicht für den deutschen Beitrag stimmen. Deshalb wurde auch hier darauf verzichtet.

Regulärer ESC wegen Corona abgesagt

Der reguläre Eurovision Song Contest in Rotterdam wurde wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Das ESC-Ersatzprogramm besteht nun am 16. Mai unter anderem aus einer Show, in der deutsche Zuschauer ihren „Sieger der Herzen“ küren sollen.

Die Show „Eurovision Song Contest 2020 – das deutsche Finale“ wird am 16. Mai zwischen 20.15 Uhr und 21.55 Uhr von Barbara Schöneberger live aus der Hamburger Elbphilharmonie vor leeren Rängen moderiert.

Im Anschluss ist im Ersten eine internationale Ersatzshow ohne Voting namens „Europe Shine A Light“ aus Hilversum in den Niederlanden zu sehen. Beim Privatsender ProSieben läuft zudem am 16. Mai ein etwa vierstündiger „Free European Song Contest“, organisiert von Stefan Raab. Er wird moderiert von Steven Gätjen und der Dragqueen Conchita Wurst, die vor sechs Jahren den ESC für Österreich gewann.

Letztes Jahr in Tel Aviv gewann Duncan Laurence mit „Arcade“ den Wettbewerb und holte damit den ESC eigentlich in die Niederlande. Der weltweit größte Musikwettbewerb hätte zum fünften Mal in Holland stattgefunden. Ursprünglich sollte er mit zwei Halbfinals am 12. und 14. Mai sowie dem großen Finale am 16. Mai über die Bühne gehen. (ng/dpa)

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