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Johannes Vogel
  • Johannes Vogel von der FDP: „Ich bin überzeugt: Niemand muss den Menschen mehr vorschreiben, wann sie in Rente zu gehen haben“. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka

Zoff um Homöopathie als Kassenleistung

Den gesetzlichen Krankenkassen droht im kommenden Jahr ein gigantisches Defizit. Im schlimmsten Fall kommen auf Mitglieder erheblich höhere Beiträge zu. Johannes Vogel, parlamentarischer Geschäftsführer der FDP im Bundestag fordert deshalb nun, Homöopathie dürfe nicht weiter von den Kassen übernommen werden.

„Homöopathie ist nachweislich wissenschaftlich nicht nachweisbar“, erklärte Vogel dem RND. „Das Kollektiv der Beitragszahler meiner Kasse dazu zu verpflichten, das mitzuzahlen, das ist eine Frage, die auf den Tisch muss.“ Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will das Defizit mit dem Rückgriff auf Reserven und Gesundheitsfonds, einer Solidarabgabe der Pharmaindustrie und einem erhöhten Steuerzuschuss bekämpfen. „Der Vorschlag des Gesundheitsministers springt zu kurz mit Blick auf das Defizit. Was vorgelegt wurde, reicht noch nicht“, sagte Vogel dazu.

CSU sieht „Generalangriff“ auf die Homöopathie

Doch Vogels Vorschlag findet keineswegs nur Zustimmung. „Davon halte ich gar nichts“, sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Bernhard Seidenath dem Bayerischen Rundfunk. Er warnte vor einem „Generalangriff“ auf die Homöpathie. „Im Grunde würde das die Gesellschaft spalten. Ich sehe, dass es viele Menschen gibt die auf Homöopathie schwören“, erklärte er weiter. Wenn ihnen die Behandlung helfe, halte er es nicht für richtig, ihnen etwas wegzunehmen.

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Zudem sei das vorgegebene Ziel Vogels – die Sanierung der Gesetzlichen Krankenkassen – auf diesem Weg nicht zu erreichen. Der Betrag sei zu gering. Und tatsächlich: Zwar bieten etwa zwei Drittel aller Krankenkassen homöopathische Mittel an. Die Beträge sind aber sehr gering: Laut Selbstauskunft haben die Kassen für homöopathische Arzneimittel im Jahr 2020 6,7 Millionen Euro ausgegeben – bei einem Gesamtvolumen von 45,01 Milliarden Euro: Dies entspricht lediglich 0,03 Prozent der GKV-Arzneimittelausgaben.

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