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Impfpflicht
  • Ein „Querdenker“ mit einem Protestschild gegen eine mögliche Impfpflicht.
  • Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

„Eine Impfpflicht für Großveranstaltungen ist die einzige Möglichkeit“

Frankreich hat sie in Teilen. Ebenso Italien oder Russland. In Deutschland beharren Regierungsvertreter aber weiter darauf: Eine Impfpflicht wird es nicht geben. Die Veranstaltungsbranche drängt nun aber auf eine solche Pflicht. Über andere Wege, die Impfquote zu steigern, wird munter weiterdiskutiert.

„Eine Impfpflicht für Großveranstaltungen ist die einzige Möglichkeit, um zurück in die wirtschaftliche Normalität zu kommen“, erklärte jetzt Jens Michow, Chef des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft in „Bild“. Die Alternative – Veranstaltungen weiterhin nur mit Abstandsgeboten, Maskenpflicht und begrenzter Besucherzahl – ist laut Michow wirtschaftlich auf Dauer nicht darstellbar.

Lambrecht verweist auf die Vertragsfreiheit

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist zwar klar gegen eine Impfpflicht, hat aber für derlei Forderungen durchaus Verständnis. Sie verweist auch auf die Möglichkeit von Gastronomen, ihre Restaurants und Bars nur für Geimpfte zu öffnen. „Die Vertragsfreiheit ermöglicht privaten Anbietern wie Gastronomen eine weitgehend freie Gestaltung ihrer Angebote“, sagt die Politikerin den Funke-Medien. Wer seinen Gästen einen besonderen Schutz anbieten wolle, könne deshalb auch Angebote machen, die sich nur an Geimpfte richten.

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist gegen eine Impfpflicht – weist aber auf die Gestaltungsmöglichkeiten von Unternehmern hin. picture alliance / dpa | Bernd von Jutrczenka
Christine Lambrecht (SPD),
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist gegen eine Impfpflicht – weist aber auf die Gestaltungsmöglichkeiten von Unternehmern hin.

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, Corona-Tests nicht mehr öffentlich, also durch Steuergelder, zu bezahlen – sobald alle, die sich impfen lassen können ein Impfangebot erhalten haben. Zunächst sei es aber wichtig, möglichst viele von einer Impfung zu überzeugen. „Ich bin für mobile Impfteams in Turnhallen, vor Supermärkten und Fußballstadien. Der Impfstoff muss jetzt zu den Leuten kommen“, schrieb er auf Twitter.

Ausweitung der Reise-Tests geplant

Die Bundesregierung plant unterdessen auch eine schnellstmögliche Ausweitung der Tests bei der Einreise nach Deutschland, wie eine Sprecherin von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag bestätigte. Demnach soll von allen, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, bei der Rückkehr nach Deutschland, ein Corona-Test verlangt werden – egal mit welchem Verkehrsmittel die Einreise erfolgt. Bisher gilt diese Testpflicht nur bei Flugreisen.

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Die FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus kritisierte das Vorhaben als „weder verhältnismäßig noch hilfreich“. Sie forderte eine einheitliche EU-Regelung. Karl Lauterbach (SPD) hält die Tests „aus medizinischer Sicht für sehr sinnvoll.“ Sein Argument: Bei Urlaubsreisen bestehe wegen der größeren Zahl an Kontakten
grundsätzlich ein höheres Risiko, sich zu infizieren – zunächst einmal unabhängig vom Reiseort und dem genutzten Verkehrsmittel.

Niedersachsen wirbt freundlich

Während sich also die Nervereien für Ungeimpfte schon häufen könnten, versucht es Niedersachen noch einmal auf die „nette Tour“. Dort soll nun eine große angelegte Werbekampagne Unentschlossene zum Impfen bewegen. 

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