Warnstreik knapp abgewendet: Jetzt wollen Bahn und EVG wieder verhandeln
Am vergangenen Wochenende konnten Bahnpassagiere aufatmen – der angekündigte Warnstreik im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn wurde kurzfristig abgesagt. Jetzt sollen die Verhandlungen in die nächste Runde gehen.
Nach einem vertraulichen Treffen an diesem Mittwoch zeichnet sich im Tarifkonflikt der Deutschen Bahn eine lange Verhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda ab. Die Verhandlungen „beginnen am Dienstag und sind bis einschließlich Donnerstag angesetzt“, teilten Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) am Mittwoch übereinstimmend mit. Bislang waren die Gespräche lediglich für zwei Tage angesetzt. Es ist die vorerst letzte terminierte Tarifrunde im laufenden Konflikt.
Bereits erste Vorgespräche
Beide Seiten hatten sich bereits an diesem Mittwoch zu einem Gespräch getroffen. Dieses „diente der Vorbereitung der in der nächsten Woche in Fulda stattfindenden Tarifverhandlungen“, hieß es. Über den genauen Ort des Treffens und konkrete Inhalte wurde zunächst nichts bekannt.
Die EVG will in ihren Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Eisenbahn-Unternehmen unter anderem 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent bei den oberen Einkommen durchsetzen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hat bislang neben einer Inflationsausgleichsprämie prozentuale Steigerungen von insgesamt zehn Prozent bei den unteren und mittleren sowie acht Prozent bei den oberen Einkommen in Aussicht gestellt. Bei der Laufzeit sieht der Konzern 27 Monate vor.
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Bei einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt am vergangenen Wochenende konnten die Tarifparteien einen Knackpunkt beim Thema Mindestlohn weitgehend aus dem Weg räumen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte daraufhin einen angekündigten 50-Stunden-Warnstreik kurzfristig abgesagt. (dpa)