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Replik auf Alice Schwarzer
  • Gehört zu den Unterzeichnern: Der Journalist und Autor Deniz Yücel.
  • Foto: picture alliance/Kai-Uwe Wärner

Noch ein offener Brief: Intellektuelle widersprechen Schwarzer & Co.

In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprechen sich führende Intellektuelle für eine kontinuierliche Lieferung von Waffen an die Ukraine und die Ausweitung wirtschaftlicher Sanktionen auf den Energiesektor aus. Damit widersprechen die Unterzeichnenden explizit dem zuvor veröffentlichten offenen Brief von Alice Schwarzer, Dieter Nuhr & Co., in dem die Beteiligten sich gegen Waffenlieferungen aussprachen.

Der neue Aufruf, den die Wochenzeitung „Die Zeit“ in ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht, wurde unter anderem unterzeichnet vom Publizisten und ehemaligen Grünenpolitiker Ralf Fücks, den Schriftstellern Daniel Kehlmann, Wladimir Kaminer und Maxim Biller, der früheren Leiterin der Stasi-Behörde Marianne Birthler, der Autorin Eva Menasse, dem Verleger Mathias Döpfner, dem Journalisten Deniz Yücel und der Historikerin Hedwig Richter.

Offener Brief: Auch Panzer dienen der Verteidigung

Es gebe keinen Unterschied zwischen „defensiven“ und „offensiven“ Rüstungsgütern, heißt es in dem Schreiben, denn in den Händen der Angegriffenen dienen auch „Panzer und Haubitzen“ der Selbstverteidigung. „Die Ukraine kämpft auch für unsere Sicherheit“, heißt es in dem Brief. Dementsprechend müsse Deutschland, müsse Europa unbedingt einen Erfolg des russischen Angriffskrieges verhindern.

Dafür brauche es dreierlei: 1. Genügend Waffen für die Ukraine, um die russische Invasion abzuwenden. 2. Knallharte Embargos auf russische Energie-Exporte, um die Kriegskasse nicht weiter zu füllen. 3. Eine verbindliche Beitrittsperspektive zur EU für das angegriffene Land.

Atomkriegs-Drohung: Nur psychologische Kriegsführung

Die Drohung mit einem Atomkrieg sei lediglich psychologische Kriegsführung. Scholz selbst hatte jüngst in einem „Spiegel“-Interview vor einem dritten, atomaren Weltkrieg gewarnt und damit sein vorsichtiges Vorgehen in Sachen Waffenlieferungen begründet.


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„Würde der Westen von der Lieferung konventioneller Waffen an die Ukraine zurückscheuen und sich damit den russischen Drohungen beugen, würde das den Kreml zu weiteren Aggressionen ermutigen“, so die Unterzeichnenden.

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Der Text endet mit den Worten: „Heute kämpft die Ukraine auch für unsere Sicherheit und die Grundwerte des freien Europas. Deshalb dürfen wir, darf Europa die Ukraine nicht fallen lassen“. (mp/ots)

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