Joe Biden, Präsident der USA, hält die Rede zur Lage der Nation vor einer Sitzung des Kongresses im US-Kapitol während Vizepräsidentin Kamala Harris und Kevin McCarthy, Sprecher des Repräsentantenhauses, applaudieren.
  • Joe Biden, Präsident der USA, hält die Rede zur Lage der Nation vor einer Sitzung des Kongresses im US-Kapitol während Vizepräsidentin Kamala Harris und Kevin McCarthy, Sprecher des Repräsentantenhauses, applaudieren.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP POOL | Jacquelyn Martin

Spionage-Ballon aus China? US-Präsident Biden droht Peking

Der von den USA abgeschossene mutmaßliche Spionageballon aus China ist einem Bericht der „Washington Post“ zufolge Teil eines umfangreichen Überwachungsprogramms Pekings. US-Präsident Joe Biden hat die Führung von China am Dienstag mit deutlichen Worten gewarnt.

„Wenn China unsere Souveränität bedroht, werden wir handeln, um unser Land zu schützen, und das haben wir getan“, sagte Biden bei seiner offiziellen Rede zur Lage der Nation am Dienstagabend (Ortszeit) in Washington vor beiden Kammern des US-Kongresses.

Joe Biden hält Rede zur Lage der Nation in Washington

Er sei aber entschlossen, mit China dort zusammenzuarbeiten, wo amerikanische Interessen zum Wohle der Welt gefördert werden könnten. Er habe dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass die USA den Wettbewerb suchten, nicht den Konflikt.

Das Auftauchen des chinesischen Ballons hat die ohnehin frostigen Beziehungen beider Länder noch weiter abgekühlt. Das US-Militär hatte den chinesischen Ballon vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen. Washington wirft China vor, das Land habe mit dem Ballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Die Regierung in Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei.

Abgeschossener Ballon könnte Spionage aus China sein

Laut der „Washington Post“ hätten derartige Ballons seit Jahren Informationen über militärische Einrichtungen in Ländern und Gebieten gesammelt, die für China von strategischem Interesse seien. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf US-Geheimdienstkreise. Dazu zählten zum Beispiel Japan, Indien, Vietnam, Taiwan und die Philippinen. Die Ballons würden zum Teil von der Küste der südchinesischen Insel Hainan aus operieren. Sie seien bisher über fünf Kontinenten gesichtet worden.

„Die Chinesen haben eine unglaublich alte Technologie mit modernen Kommunikations- und Beobachtungsmöglichkeiten kombiniert, um Informationen über die Streitkräfte anderer Länder zu sammeln“, zitierte die „Washington Post“ einen nicht namentlich genannten US-Regierungsvertreter. Das US-Außenministerium hat der Zeitung zufolge an jede US-Botschaft detaillierte Informationen über die Überwachungsballons geschickt, die mit Verbündeten und Partnern geteilt werden können. „Unsere Verbündeten und Partner sind sehr daran interessiert“, so der Regierungsvertreter. (dpa/mp)

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