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Andreas Bovenschulte, Spitzenkandidat der SPD in Bremen, und seine Partnerin Kerstin Krüger
  • Andreas Bovenschulte, Spitzenkandidat der SPD in Bremen, und seine Partnerin Kerstin Krüger
  • Foto: Sina Schuldt/dpa

SPD „saustolz“, Grüne enttäuscht: So haben die Bremer gewählt

Bremen bleibt wohl, wie es ist: SPD-regiert! Seit fast 80 Jahren sind die Sozialdemokraten am Ruder – und wie es aussieht, wird auch diese Wahl daran nichts ändern: Die Partei von Bürgermeister Andreas Bovenschulte ist laut Prognosen mit 29,5 bis 30 Prozent vor der CDU mit 24,5 bis 25,5 Prozent. Und die „Bürger in Wut“? Die haben Grund zur Freude.

BiW, wie sich die lokale rechtspopulistische Bewegung abkürzt, verbessert sich sehr stark – sie bekommt wohl 10,5 Prozent. Was auch daran liegt, dass in Bremen die AfD wegen intern konkurrierender Kandidatenlisten nicht zur Wahl zugelassen wurde.

Regieren wird aber glücklicherweise jemand anderes: „Bovi“, wie Bürgermeister und Rockmusikfan Bovenschulte in seiner Stadt genannt wird. „Die Nummer eins in Bremen, das sind wir“, rief er nach der ersten Prognose seinen Anhängern zu. Die SPD in Bremen sei zurück, das Ergebnis „grandios“. Auch aus Berlin gab‘s Gratulationen: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert erklärte: „Wir sind saustolz auf die SPD in Bremen und Bremerhaven“.

Bürgermeister nennt SPD-Ergebnis „grandios“

Und die CDU? Die Partei war 2019 erstmals Wahlsiegerin im Land Bremen – konnte aber keine Regierung bilden. Deshalb führte Bürgermeister Bovenschulte seit 2019 eine in Westdeutschland einmalige Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei an.

Bei dieser Wahl wird die CDU mit 25,5 Prozent zweitstärkste Partei. Bremens CDU-Spitzenkandidat Frank Imhof: „Ich bin stolz auf unsere Partei, auf uns. Wir haben den Wahlkampf gerockt.“

Von Stolz kann beim Grünen-Vorsitzenden Omid Nouripour keine Rede sein: „Für uns ist es natürlich enttäuschend“, sagte er. Die bisher mitregierende Partei landet auf Platz drei – allerdings mit ziemlichen Verlusten. Das Ergebnis sei „nicht so, wie wir es und gewünscht haben.“

Grüne sind enttäuscht vom Wahlergebnis in Bremen

Die FDP wird es wohl knapp schaffen – sie liegt laut Prognose bei fünf bis 5,5 Prozent. „Wir haben unser Hauptziel erreicht, den Wiedereinzug der FDP in die Bürgerschaft“, sagte Vize-Chef Wolfgang Kubicki, „damit hatte noch vor zwei Monaten niemand gerechnet.“ 

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Bis zum Endergebnis wird es es allerdings noch ein bisschen dauern: Damit wird erst Mitte der Woche gerechnet – die Auszählung ist wegen des komplizierten Bremer Wahlsystems langwierig. Bei der Stimmabgabe sind bis zu fünf Kreuzchen möglich.

Im kleinsten deutschen Bundesland, dem Zwei-Städte-Staat aus Bremen und Bremerhaven, waren rund 463.000 Wahlberechtigte aufgerufen, die neue Bürgerschaft zu wählen. Die hat keinen einfachen Job: Die früher reiche Handelsstadt Bremen ist heute enorm verschuldet. Der Anteil von Bürgergeld-Empfängern liegt bei 17,1 Prozent – höher ist er in keinem anderen Bundesland.

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