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Prostituierte und Freier
  • Freier und Prostituierte in einem Laufhaus
  • Foto: imago stock&people

SPD-Frauen fordern: Freier müssen bestraft werden

Sie wollen klare Kante: Die Frauenorganisation der SPD hat sich für eine Bestrafung von Freiern auch in Deutschland ausgesprochen.

„Das Prostitutionsgesetz ist gescheitert“, sagte die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, Maria Noichl, der „Rheinischen Post“ mit Blick auf das 2002 in Kraft getretene Gesetz, mit dem die damalige rot-grüne Koalition die rechtliche und soziale Lage der Prostituierten verbessern wollte.

Mit der Liberalisierung wollte die damalige Regierung Frauen, die in der Prostitution arbeiteten, aus der Schmuddelecke des Milieus herausholen und ihnen zur Sozialversicherung verhelfen, sagte Noichl. „Aber inzwischen hat sich das Gegenteil entwickelt. Die Liberalisierung hat uns zu einem Land gemacht, das wie ein Schwamm alle aufsaugt, die an der Prostitution verdienen.“

SPD-Frauen wollen das Nordische Modell

Es sei legal, Frauenkörper zu verkaufen, die tiefe Not der Frauen indes sei geblieben. „Ich wünsche mir für Deutschland das Nordische Modell, das Freier bestraft“, sagte sie.

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Was das ist? Das sogenannte Nordische Modell sieht vor, dass nur die Person, die für Sex Geld bezahlt, strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden kann. Es wird etwa in Schweden praktiziert, wo es neben dem Sex-Kauf-Verbot auch die Sexualaufklärung für Jugendliche, die Entkriminalisierung der Prostituierten und Ausstiegs-Programme vorsieht. In Deutschland ist Prostitution seit langem legal. Wer hingegen wissentlich Dienste einer Zwangsprostituierten in Anspruch nimmt, macht sich seit 2016 strafbar. (dpa/miri)

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