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  • Jeff Bezos, Gründer von Amazon und reichster Mensch der Welt.
  • Foto: picture alliance/dpa | Andrej Sokolow

So dreist rechnen sich die Superreichen arm

Jeff Bezos, Amazon-Gründer und der reichste Mensch der Welt, zahlte 2011 weniger Steuern als seine Putzfrau. Das hat nun die investigative US-Plattform „ProPublica“ enthüllt, die die Steuererklärungen der 25 reichsten US-Amerikaner veröffentlicht hat. Auch andere Superreichen zahlen geradezu lächerliche wenig Steuern – und zwar weitgehend legal.

Bezos hatte sich 2011 so arm gerechnet, dass er sogar 4000 Dollar Steuergutschrift für seine Kinder erhielt. Dabei war er zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfacher Milliardär, der Wert seiner Aktien hatte sich binnen Jahresfrist verdoppelt. Dennoch meldete er dem US-Finanzamt für seine Unternehmung mehr Verluste als Gewinne.

Elon Musk, Gründer von Tesla und Multimilliardär picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Elon Musk
Elon Musk, Gründer von Tesla und Multimilliardär, zahlt so gut wie keine Steuern.

Auch Tesla-Gründer Elon Musk zahlte laut Bericht im Jahr 2018 keinen Cent Einkommenssteuer. Unternehmer Michael Bloomberg sogar die vergangenen drei Jahre nicht, genauso der Fonds-Manager George Soros.

Ein Cent Steuern auf 100 Dollar

Am geschicktesten war aber wohl Finanzinvestor Warren Buffet. Laut Forbes stieg sein Reichtum zwischen 2014 und 2018 um 24,3 Milliarden Dollar. In diesen Jahren zahlte er aber nur 23,7 Millionen Dollar Steuern – das heißt: etwa ein Cent auf 100 Dollar. Bizarr: Buffet hat mehrfach angekündigt, sein gesamtes Vermögen spenden zu wollen.

Keine Steuern auf Immobilien und Aktien

Möglich ist all dies, weil es in den USA keine Steuern auf Immobilien gibt und Aktien erst beim Verkauf besteuert werden. Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren fordert deshalb nun die Einführung einer Vermögenssteuer. US-Präsident Joe Biden hält dies aber für nicht durchsetzbar. Er setzt auf die Anhebung des Spitzensteuersatzes, von dem die Superreichen aber wohl kaum betroffen wären.

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Das FBI hat inzwischen die Jagd auf die Informanten von „ProPublica“ eröffnet. Die Weitergabe von Steuererklärungen ist auch in den eine Straftat, erklärte die Polizeibehörde.

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