• Absperrelemente am Berliner Reichstag (Archivbild)
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Liveticker: Nach Eskalation im Kapitol: Polizei verstärkt Schutz am Reichstag

Washington –

In Washington ist es am frühen Mittwochabend (Ortszeit) zu schweren Ausschreitungen gekommen. Tausende Anhänger von Noch-Präsident Donald Trump stürmten und verwüsteten das Kapitol. Vier Menschen starben. In der US-Hauptstadt wurde der Notstand ausgerufen. Verfolgen Sie die Entwicklungen im MOPO-Liveticker.

20.14 Uhr: An dieser Stelle geht es mit dem Liveticker der dpa weiter.

18.49 Uhr: Nach dem Sturm des US-Kapitols durch Anhänger von US-Präsident Donald Trump verlässt der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater Matt Pottinger das Weiße Haus. Mehrere Medien berichteten übereinstimmend, Pottinger reagiere damit auf den Gewaltausbruch vom Mittwoch. Der TV-Sender CNN berichtete zudem, dass mehrere weitere hochrangige Berater Trumps über einen Rücktritt nachdenken. Sicherheitsberater Robert O’Brien bestätigte den Abgang Pottingers bei Twitter, ohne Gründe zu nennen.

18.28 Uhr: Bei zwei am Mittwoch in Washington gefundenen Rohrbomben handelte es sich nach Behördenangaben tatsächlich um gefährliche Sprengsätze. Sie hätten großen Schaden anrichten können, teilte die Kapitol-Polizei am Donnerstag mit. Die Sprengsätze seien entschärft und an die Bundespolizei FBI für weitere Ermittlungen übergeben worden. Am Mittwoch war zunächst unklar gewesen, ob es sich bei den verdächtigen Objekten nicht um Attrappen handelte. Einer der Sprengsätze war am Hauptquartier der Republikanischen Partei positioniert worden.

Als Reaktion auf den Sturm auf das US-Kapitol in Washington hat die Berliner Polizei ihre Schutzmaßnahmen für wichtige Gebäude in der Hauptstadt „angepasst“. Das betreffe etwa das Reichstagsgebäude und Objekte der Vertretung der Vereinigten Staaten von Amerika, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Ein Sprecher der US-Botschaft teilte auf Anfrage mit, es habe keine Zwischenfälle rund um diplomatische Einrichtungen der USA gegeben.

Der Polizeisprecher sagte weiterhin, er könne zu den konkreten Schutzmaßnahmen keine Auskunft geben. Die Einschätzung der Gefährdungslage in Berlin habe sich durch die Vorkommnisse in Washington nicht geändert.

14.17 Uhr: Die Eindringlinge im Kapitol dürften nicht zuletzt dadurch angestachelt worden sein, dass der US-Präsident höchstselbst im Laufe des Mittwochs entsprechende, indirekte Aufforderungen zum Angriff gab. So sagte er unter anderem:

  • „Wir werden dort hingehen, und ich werde bei Euch sein (…). Wir werden zum Kapitol gehen und unsere tapferen Senatoren und Kongressabgeordneten anfeuern, und wir werden wahrscheinlich einigen von ihnen nicht so sehr zujubeln.“

  • „Wir werden nicht zulassen, dass sie Eure Stimmen zum Schweigen bringen.“

  • „Man wird unser Land niemals mit Schwäche zurückerobern, man muss Stärke zeigen und man muss stark sein.“

  • „Wir werden niemals aufgeben, wir werden niemals die Niederlage einräumen. Man gibt sich nicht geschlagen, wenn Diebstahl im Spiel ist.“

  • „Wir werden den Diebstahl stoppen.“

  • „Unser Land hat genug. Wir nehmen das nicht mehr hin.“

13.07 Uhr: Trotz Beruhigung der Lage in Washington warnt das Auswärtige Amt Deutsche in den USA vor weiteren Unruhen. „Eine Fortsetzung der Protestaktionen inklusive Schusswaffengebrauch kann nicht ausgeschlossen werden“, heißt es in den aktualisierten Reisehinweisen, die das Ministerium am Donnerstagmittag im Internet veröffentlichte. „Die allgemeine Lage kann sich insbesondere in der Übergangsphase bis zu Einführung der neuen US-Regierung am 20. Januar 2021 jederzeit ändern und Unruhen können wieder aufflammen.“

Das Auswärtige Amt rät weiter dazu, die Innenstadt von Washington zu meiden und sich auch von Menschenansammlungen fernzuhalten, „in deren Umfeld es möglicherweise zu Gewalt kommen könnte“. Zudem sollten die Entwicklungen der Lage in den lokalen Medien verfolgt und die Anweisungen von Sicherheitskräften befolgt werden.

12.29 Uhr: Bei den schlimmen Ausschreitungen am Mittwoch am US-Kapitol wurden auch Journalisten aus Deutschland angegriffen. Der Deutsche Journalisten-Verband DJV zeigte sich am Donnerstag empört darüber: „Es zeigt sich wieder einmal, wie sehr die Anhänger von Donald Trump die Demokratie und Pressefreiheit verachten, angestachelt durch den abgewählten US-Präsidenten und seine Leute“, teilte der DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall mit. Der Verdi-Vorsitzender Frank Werneke sprach von einem „nicht akzeptablen Angriff auf die Pressefreiheit“.

Zuvor hatten Journalisten von Angriffen auf die Pressevertreter vor dem Kapitol berichtet, wo Anhänger von US-Präsident Trump am Mittwoch den Sitz des Kongresses stürmten. Der ZDF-Büroleiter Elmar Theveßen erklärte im „heute journal“, er und sein Team seien von Personen umringt worden, die er dem extremistischen Milieu zuordnen würde.

„Man hat uns bedroht, man hat angefangen, unsere Ausrüstung umzuwerfen, auch zu zerschlagen und uns wurde klar bedeutet, wir sollten verschwinden“, so Theveßen. Er und auch die Kollegen unter anderem der ARD und von RTL seien aber unverletzt geblieben. In den ARD-„Tagesthemen“ musste eine Schalte mit Studioleiterin Claudia Buckenmaier abgebrochen werden, als Buckenmaier auf sich nähernde Menschenmengen verwies: „Wir gehen hier jetzt besser weg.“

11.34 Uhr: Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezog am Donnerstag deutlich Stellung: Er machte US-Präsident Donald Trump indirekt für die Ausschreitungen am US-Parlamentssitz in Washington mitverantwortlich. „Diese Szenen, die wir gesehen haben, die sind das Ergebnis von Lügen und noch mehr Lügen, von Spalterei und Demokratieverachtung, von Hass und Hetze – auch von allerhöchster Stelle“, sagte Steinmeier in Berlin. Der bewaffnete Mob sei von Trump aufgestachelt worden, der einen Grundstein der Demokratie missachte: Den friedlichen Machtwechsel infolge freier Wahlen.

„Es war ein Sturm auf das Herz der amerikanischen Demokratie“, sagte Steinmeier – und auch ein „Angriff auf die liberale Demokratie überhaupt“. Zugleich sicherte Steinmeier dem künftigen US-Präsidenten Joe Biden seine Zusammenarbeit zu. „Die Fackel der Demokratie wird wieder heller leuchten“, betonte er.

Der Bundespräsident erinnerte auch an die aus dem Ruder gelaufene Demonstration vor dem Berliner Reichstag im vergangenen Jahr, als Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Stufen des deutschen Parlamentssitzes vordrangen. „Deshalb sende ich diese Botschaft heute auch an uns alle: Hass und Hetze gefährden die Demokratie. Lügen gefährden die Demokratie. Gewalt gefährdet die Demokratie“, sagte er.

10.27 Uhr: Nun äußerte sich auch Kanzlerin Angela Merkel zu den entsetzlichen Geschehnissen in Washington. Sie gab dem abgewählten Präsidenten Donald Trump eine Mitschuld am Sturm von dessen Anhängern auf das Kapitol. Die verstörenden Bilder von der Erstürmung des Kongresses hätten sie „wütend und auch traurig gemacht“, sagte Merkel am Donnerstag bei der Klausur der CSU-Landesgruppe im Bundestag in Berlin. „Ich bedauere sehr, dass Präsident Trump seine Niederlage seit November nicht eingestanden hat und auch gestern wieder nicht. Zweifel am Wahlausgang wurden geschürt.“ Das habe die Atmosphäre dafür bereitet, dass die Ereignisse der Nacht möglich geworden seien.

„Eine Grundregel der Demokratie ist: Nach Wahlen gibt es Gewinner und Verlierer“, sagte Merkel. „Beide haben ihre Rolle mit Anstand und Verantwortungsbewusstsein zu spielen, damit die Demokratie selbst Sieger bleibt.“

Zugleich zeigte sich Merkel mit Blick auf den gewählten Präsidenten Biden auch zuversichtlich. Die Worte Bidens und viele Reaktionen aus beiden großen Parteien der USA „machen mich aber ganz sicher: Diese Demokratie wird sich als viel stärker erweisen, als die Angreifer und Randalierer.“ Es sei tragisch, dass Menschen in den Ereignissen der Nacht ihr Leben verloren hätten. „Aber für mich ist es ein Zeichen der Hoffnung, dass der Kongress seine Arbeit in der Nacht fortgesetzt hat.“ Nun stehe die Bestätigung des Wahlsieges von Biden und von Vizepräsidentin Kamala Harris fest. „Die Vereinigten Staaten von Amerika werden in weniger als zwei Wochen so wie es sein muss ein neues Kapitel ihrer Demokratie eröffnen“, sagte Merkel.

10.09 Uhr: Trump gibt seine Niederlage nun endlich zu: In einem offiziellen Schreiben von Donnerstagmorgen (MEZ) sichert das Weiße Haus dem Biden-Team die „geordnete Übergabe“ der Macht am 20. Januar zu. Das berichtete die CNN-Journalistin Kaitlan Collins auf Twitter.

Collins bezog sich dabei auf ein Statement des US-Präsidenten, wonach er zwar hinsichtlich des Wahlergebnisses immer noch „total anderer Meinung“ sei, aber dennoch das Ruder abgeben werde.

9.58 Uhr: Jetzt ist es amtlich: Donald Trump hat die US-Präsidentschaftswahl verloren. Der Kongress bestätigt das Wahlergebnis endgültig und unumstößlich. Der amtierende US-Vizepräsident Mike Pence gab das offizielle Endresultat in einer gemeinsamen Sitzung beider Kongresskammern bekannt. Zuvor hatte der Kongress seine Beratungen für mehrere Stunden unterbrechen müssen, weil Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Trump das Kapitol gestürmt hatten.

9.41 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat US-Donald Trump für die Ausschreitungen in Washington verantwortlich gemacht. „Donald Trump hat die Verantwortung für das, was dort geschehen ist. Das kann er nicht wegreden“, sagte der Finanzminister in der Sendung „Frühstart“ von RTL/ntv. Trump habe viele Menschen „aufgestachelt und auch nicht zurückgehalten“. „Das ist ganz klar etwas, was man erlebt, wenn Populisten Macht bekommen.“ Das Eindringen von Trump-Anhängern in das US-Parlament bezeichnete Scholz als „bedrückend“ und „erschreckend“.

9.33 Uhr: Arnold Schwarzenegger, früherer kalifornischer Gouverneur, Republikaner und Trump-Gegner, hat sich auf Twitter zu den Versuchen einiger Mitglieder seiner Partei geäußert, das Wahlergebnis anzufechten. „Ich hoffe, alle unsere Politker stehen heute auf der Seite der Wähler“, schrieb der Hollywoodstar. „Ich werde das beobachten.“ 

Dazu verlinkte Schwarzenegger noch einen Link zu einem Gastbeitrag, den er für die Zeitung „The Economist“ verfasst hat: „Ich habe mal einen ,Terminator‘-Film namens ,Tag der Abrechnung‘ gemacht“, schreibt er darin. „Doch der 6. Januar ist der Tag der Abrechnung für einen Menge Poltiker.“ Es sei an der Zeit, die Tricksereien des Präsidenten, um an der Macht zu bleiben, zu beenden. 

8.37 Uhr: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), forderte eine klare Reaktion der EU-Staaten auf die Eskalation in Washington. „Es ist der noch amtierende Präsident, der die Bürger anstachelt, ins Kapitol zu gehen“, sagte Röttgen im ARD-„Morgenmagazin“.

Trump sei „der Brandstifter gegen die Institutionen der Demokratie in Amerika und das muss benannt werden, im In- und Ausland“, betonte Röttgen. „Und auch europäische Regierungen müssen den Urheber jetzt beim Namen nennen.“

8.35 Uhr: Der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat erschüttert auf die Erstürmung des Kapitols in Washington reagiert. US-Präsident Donald Trump habe die US-Demokratie an einen Abgrund geführt, sagte Gabriel dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am heutigen Donnerstag. „Trump hat seine Anhänger derart radikalisiert, dass sie weder Mathematik noch Schwerkraft anerkennen.“

Die Bilder aus Washington seien in ihrer internationalen Wirkung verheerend. „Wladimir Putin, Xi Jinping und Kim Jong-Un werden sich in ihrer Ansicht bestätigt fühlen, dass die westlichen Demokratien keine Zukunft haben“, sagte Gabriel mit Blick auf die Staatschefs von Russland, China und Nordkorea.

8.03 Uhr: Der künftige US-Präsident Joe Biden verurteilte die Ausschreitungen scharf und sprach von einem Angriff auf die Demokratie. „Das Kapitol zu stürmen, Fenster einzuschlagen, Büros zu besetzen, den Senat der Vereinigten Staaten zu besetzen, durch die Schreibtische des Repräsentantenhauses im Kapitol zu wühlen und die Sicherheit ordnungsgemäß gewählter Beamter zu bedrohen, ist kein Protest“, sagte der Demokrat. „Es ist Aufruhr.“

Schäden im Kapitol

Senator Tim Scott schaut sich in den frühen Morgenstunden des Donnerstag die Schäden an, nachdem Randalierer am Mittwoch das Kapitol in Washington gestürmt haben.

Foto:

picture alliance/dpa/AP

7.10 Uhr: Nun ist die Identität des ersten Todesopfers bekannt: Es ist die ehemalige Air-Force-Soldatin und glühende Trump-Verehrerin Ashli Babbit (†44).

Das berichtet „Bild.de“. Babbit wurde dem Bericht zufolge beim Sturm auf das Kapitol von einem Polizisten angeschossen und starb kurz darauf, wie der Chef der Polizei in der US-Hauptstadt, Robert Contee, in der Nacht zu Donnerstag sagte. „Sie wurde in dem Chaos tödlich verletzt“, sagte ihr Mann dem Fernsehsender KUSI-TV.

Sie hatte unter dem Namen CommonAshSense am Tag vor den Krawallen noch einen martialischen Tweet gepostet: „Nichts wird uns aufhalten… Sie können es versuchen und versuchen und versuchen, doch der Sturm ist da und wird über Washington, D. C., niedergehen.“

6.46 Uhr: Die wichtigsten Ereignisse der Chaos-Nacht von Washington in der Zusammenfassung: Proteste wütender Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump sind am Mittwoch (Ortszeit) eskaliert und haben die US-Hauptstadt in beispielloses Chaos gestürzt. Vier Menschen starben im Zusammenhang mit den Ausschreitungen

Nach einer aufstachelnden Rede Trumps marschierten dessen Unterstützer vor dem Kapitol auf, dem Sitz des US-Parlaments, um gegen die Zertifizierung der Präsidentschaftswahlergebnisse zu protestieren. Randalierer stürmten daraufhin das Kongressgebäude, schlugen Fenster ein und drangen in Abgeordnetenbüros ein.

Die beiden Kongresskammern mussten ihre Sitzungen unterbrechen, Parlamentssäle wurden geräumt, Abgeordnete in Sicherheit gebracht. Erst Stunden später nahm der Kongress seine Beratungen demonstrativ wieder auf, um Trumps Niederlage bei der Wahl endgültig zu besiegeln.

Angesichts der Ausschreitungen wurde die Nationalgarde mobilisiert. Im Kapitol schwärmten bewaffnete Sicherheitskräfte durch die Räume, um die Unruhestifter zu stellen.

In Washington trat am Mittwochabend eine Ausgangssperre bis zum frühen Donnerstagmorgen in Kraft. Der öffentliche Notstand wurde mittlerweile um 15 Tage verlängert und endet am 21. Januar – einen Tag nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden.

Nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols durch Trump-Unterstützer wurde eine Frau angeschossen und starb wenig später. Außerdem meldete die Polizei den Tod einer Frau und zweier Männer durch nicht näher genannte medizinische Notfälle.

Bei den Zusammenstößen sind nach Polizeiangaben mindestens 14 Polizisten verletzt worden, zwei davon schwer. Mehr als 50 Menschen seien festgenommen worden.

22.52 Uhr: Ivanka Trump hat die Teilnehmer der dramatischen Proteste in Washington auf Twitter als „Patrioten“ angesprochen und zum Gewaltverzicht aufgerufen. Nach kritischen Kommentaren löschte die Tochter des amtierenden US-Präsidenten am Mittwoch den Tweet und konkretisierte: „Friedlicher Protest ist patriotisch. Gewalt ist inakzeptabel und muss aufs Schärfste verurteilt werden.“

22.49 Uhr: „Die Katastrophe von Washington – eine Schande!“ Lesen Sie hier den Kommentar von MOPO-Chefredakteur Maik Koltermann zu den Geschehnissen in der US-Hauptstadt.

22.40 Uhr: Hier sehen Sie einige Bilder von der Stürmung des Kapitols durch Anhänger Donald Trumps.

22.35 Uhr: Unterdessen wurde bekannt, dass die Demokraten des künftigen US-Präsidenten Joe Biden Prognosen von US-Medien zufolge mit Siegen bei Stichwahlen im Bundesstaat Georgia die Kontrolle im US-Senat gesichert haben. Nach dem Kandidaten Raphael Warnock setzte sich auch Jon Ossoff bei den Abstimmungen in Georgia gegen die jeweiligen bisherigen republikanischen Amtsinhaber durch, wie die Sender NBC und CBS sowie die Nachrichtenagentur AP am Mittwoch berichteten.

22.30 Uhr: Stimmen von Olaf Scholz und anderen Politikern zur Lage in Washington lesen Sie hier.

22.22 Uhr: Mittlerweile hat sich Donald Trump über Twitter mit einem Video an die Menschen gewandt. Er spricht darin immer noch davon, bestohlen worden zu sein. Twitter vermerkte den Tweet aber mit dem Hinweis, dass dieser zu Gewalt aufrufen könnte und untersagte daher das Retweeten, Kommentieren oder Liken des Tweets.

Die Rede übersetzt im Wortlaut:
„Ich weiß, dass Sie Schmerzen haben und ich weiß, dass Sie verletzt sind. Wir hatten eine Wahl, die uns gestohlen wurde. Jeder weiß es, vor allem die andere Seite. Aber Sie müssen jetzt nach Hause gehen, wir müssen Frieden haben. Wir müssen Recht und Ordnung haben, wir wollen nicht, dass jemand verletzt wird. Es ist eine sehr schwierige Zeit. So eine Zeit gab es noch nie. Aber wir können nicht in die Händen der Leute spielen, die unsere Wahl gestohlen haben. Ich fühle mit Ihnen. Aber gehen Sie nach Hause und schließen Sie Frieden.“

22.11 Uhr: Weiter sagte Biden: „Das Kapitol zu stürmen, Fenster einzuschlagen, Büros zu besetzen, den Senat der Vereinigten Staaten zu besetzen, durch die Schreibtische des Repräsentantenhauses im Kapitol zu stöbern und die Sicherheit ordnungsgemäß gewählter Beamter zu bedrohen, ist kein Protest. Es ist Aufruhr.“

22.05 Uhr: Mittlerweile hat sich der künftige US-Präsident Joe Biden an die Öffentlichkeit gewandt. „Zu dieser Stunde wird unsere Demokratie beispiellos angegriffen. Ich fordere den Mob auf, sich zurück zu ziehen und wieder Platz für demokratische Prozesse zu machen“, sagte Biden in Wilmington, Delaware. „Die Arbeit der nächsten vier Jahre wird es sein, die Demokratie wieder zu restaurieren.“ Zudem forderte er Noch-Präsident Donald Trump auf, vor die Kameras zu treten.

21.52 Uhr: In den Räumlichkeiten des Kapitol herrscht nach wie vor Chaos. Auf einem Bild der französischen Nachrichtenagentur AFP ist zu sehen, wie sich ein Trump-Anhänger auf dem Bürostuhl von Speakerin Nancy Pelosi niedergelassen hat – in deren Büro.

21.45 Uhr: Bei den turbulenten Geschehnissen rund um das US-Kapitol in Washington soll nach Angaben des Weißen Hauses die Nationalgarde eingesetzt werden. „Auf Anweisung von Präsident Donald Trump ist die Nationalgarde zusammen mit anderen Bundesschutzdiensten unterwegs“, schrieb Trump-Sprecherin Kayleigh McEnany am Mittwoch bei Twitter.

21.41 Uhr: Auf einem Twitter-Video ist zu hören und zu sehen, wie innerhalb des Kapitols ein Schuss fällt und daraufhin eine Frau zusammenbricht. Nach Medieninformationen soll die Frau in kritischem Zustand sein.

21.30 Uhr: Bei den turbulenten Geschehnissen rund um das US-Kapitol in Washington sind Demonstranten in die Senatskammer des Parlamentsgebäudes eingedrungen. Verschiedene TV-Sender zeigten Bilder von Protestierenden, die durch den Raum gingen oder sich auf Stühlen niederließen. In den Fluren schwenkten Trump-Anhänger Flaggen.

21.25 Uhr: Wie der Sender NBC auf Twitter zeigt, wurde eine stark blutende Frau von Sanitätern abtransportiert. 

21.20 Uhr: Ein Tweet des Fernsehsenders zeigt Sicherheitsbeamte im Kapitol mit gezogenen Waffen. Offenbar wollten hinter einer Tür Personen in einen Saal eindringen.

21.16 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat unterdessen seinem Stellvertreter Mike Pence wegen dessen Weigerung, die Bestätigung der Wahlergebnisse im Kongress zu verhindern, mangelnden Mut vorgeworfen. Pence „hat nicht den Mut gehabt zu tun, was getan werden sollte“, schrieb Trump auf Twitter.

Pence hatte zuvor erklärt, dass er bei der Sitzung des Kongresses zur Zertifizierung der Ergebnisse der Präsidentenwahl nicht einseitig Stimmen von Wahlleuten ablehnen werde. Sein Eid zum Schutz der Verfassung erlaube ihm das nicht, teilte Pence kurz vor Beginn der Sitzung mit, die er als Präsident des Senats leitetete. Pence stellte sich damit gegen Trumps wiederholte Forderungen, den Wahlsieg des Demokraten Joe Biden doch noch zu kippen.

21.12 Uhr: Die Abgeordneten in dem von Trump-Anhängern belagerten US-Kapitol sind von der Polizei aufgefordert worden, Gasmasken aufzusetzen. Im Gebäude in Washington sei zuvor Tränengas ausgetreten, berichtete die US-Nachrichtenagentur AP am Mittwoch.

20.56 Uhr: Mittlerweile hat sich auch Präsident Donald Trump bei Twitter gemeldet und bittet um Unterstützung für die Sicherheitsbehörden. Dazu der Aufruf: „Bleibt friedlich!“

20.52 Uhr: Auf einem Tweet ist zu sehen, wie Personen eine Mauer hinaufkletterten, um zum Kapitol zu gelangen. Ein anderer Tweet aus dem Inneren des Gebäudes zeigte eine Person inmitten eines Sitzunssaals, die den rechten Arm hob. „Trump hat die Wahl gewonnen“, soll die Person gerufen haben.

20.50 Uhr: Mittlerweile sind Menschen in das Parlamentsgebäude eingedrungen. Das berichtete die US-Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf den Sicherheitsdienst des Gebäudes. Auch TV-Bilder zeigten Protestierende im Gebäude.

20.44 Uhr: Wegen der Proteste hat die Bürgermeisterin von Washington, Muriel Bowser, eine Ausgangssperre angeordnet. Sie trete am Mittwoch um 18 Uhr (Ortszeit/Mitternacht MEZ) in Kraft und ende am Donnerstagmorgen um 6 Uhr (12 Uhr MEZ), teilte Bowser mit.

20.37 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurde das Kapitol wegen Hunderter Demonstranten mittlerweile abgeriegelt.

20.35 Uhr: Inmitten der Proteste von Anhängern des abgewählten US-Präsidenten Donald Trump vor dem Kapitol in Washington haben die beiden Kammern des Kongresses ihre Sitzungen am Mittwoch überraschend unterbrochen. Eine offizielle Erklärung für die abrupte Unterbrechung wurde zunächst nicht genannt.

20.30 Uhr: Vor dem US-Parlamentssitz in Washington ist es zu Rangeleien zwischen Anhängern des abgewählten Präsidenten Donald Trump und Sicherheitsleuten gekommen. Die beiden Kammern des Kongresses unterbrachen ihre Sitzungen am Mittwoch überraschend.

Fernsehbilder zeigten eine große Menge von dicht gedrängt stehenden Menschen auf den Stufen direkt vor dem Eingang des Kapitols. Vor der Bestätigung der US-Wahlergebnisse am Sitz des amerikanischen Kongresses war auf Bildern mehrerer US-Medien zu sehen, wie Hunderte Unterstützer des US-Präsidenten nach einer Rede Trumps auf den Parlamentssitz zumarschierten. Einige lieferten sich Handgreiflichkeiten mit Einsatzkräften und versuchten, näher ans Gebäude zu kommen.

US-Präsident Trump spricht wieder von „Diebstahl“

Trump hatte in seiner Rede über angeblichen Betrug bei der US-Präsidentenwahl seine Anhänger dazu aufgerufen, zum Kapitol zu ziehen, das den Senat und das Abgeordnetenhaus beherbergt. Bei seiner Rede forderte er Zehntausende anwesende Unterstützer dazu auf, sich den „Diebstahl“ der Wahl nicht gefallen zu lassen.

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Der „Washington Post“ zufolge waren Angehörige von rechten Gruppen unter den Demonstranten, die die Menge weiter aufstachelten. Mindestens zwei zum Parlamentskomplex gehörende Gebäude in der Nähe waren demnach evakuiert worden.

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