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Armin Laschet
  • Armin Laschet hat indirekt seinen Rückzug angekündigt. Seine möglichen Nachfolger bringen sich bereits in Position.
  • Foto: picture alliance/dpa | Michael Kappeler

Laschet-Nachfolge: Der CDU droht das große Gemetzel

CDU-Chef Armin Laschet hat den Weg für einen Neuanfang frei gemacht. Wenn auch auf seine sehr verklausulierte und schräge Art. Da die CDU mit einiger Wahrscheinlichkeit in der Opposition landen wird, ist sein Amt bei vielen begehrt. Der Partei droht ein großes Gemetzel der Möchtegern-Nachfolger. Die Bundesbürger haben einen Favoriten.

Auch wenn Laschet bei seinem Auftritt am Donnerstagabend das Wort „Rücktritt“ vermied – die CDU sucht mittelfristig einen neuen Vorsitzenden. Den dritten seit 2018. Ihre beiden letzten Vorsitzenden kürte die Partei in langwierigen Auswahlverfahren: 2018 trat Annegret Kramp-Karrenbauer gegen Friedrich Merz und Jens Spahn an – und gewann. Nach AKKs Scheitern waren es 2020 dann neben Merz Norbert Röttgen und Armin Laschet, die nach der Macht griffen – mit bekanntem Ausgang. 

Laschet will bei Kandidaten-Findung neuen Weg gehen

Laschet, der gleichzeitig eine „personelle Erneuerung der CDU“ ankündigt und der erste Ansprechpartner für ein mögliches Jamaika-Bündnis bleiben will, hat einen neuen Plan: „Wir wollen diesmal einen anderen Weg gehen, wir wollen einen Weg des Konsenses gehen und jeder ist auch klug, sich jetzt daran zu halten“, sagte der Politiker. Auf einem Parteitag – spätestens im Januar – soll sein Nachfolger gewählt werden.


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Laschet persönlich will den Prozess der Kandidatenfindung – sozusagen als letzten Dienst an seiner Partei – moderieren. Das hat in seinem Bundesland NRW gut geklappt. Dort wird sein Wunschnachfolger Hendrik Wüst (CDU) intronisiert.

Friedrich Merz gibt sich erst einmal handzahm

Doch Berlin ist nicht Düsseldorf. In der Hauptstadt tummeln sich die deutlich größeren Polit-Egos. Vorne mit dabei: Friedrich Merz. Er jubelte bereits wenige Minuten nach der Ankündigung seines Parteichefs auf Twitter: „Armin Laschet macht den Weg frei.“ Es ist klar, dass Merz alles versuchen wird, es im dritten Anlauf zu schaffen – auch wenn er zunächst treuherzig versicherte, keine Kampfkandidatur zu wollen.

Friedrich Merz hat bereits zwei Mal versucht, Parteivorsitzender zu werden. Er wird es ein drittes Mal versuchen. picture alliance/dpa/ Philipp von Ditfurth
Friedrich Merz
Friedrich Merz hat bereits zwei Mal versucht, Parteivorsitzender zu werden. Er wird es auch ein drittes Mal versuchen.

Neben Merz werden in Berlin vor allem zwei weitere Namen gehandelt: Gesundheitsminister Jens Spahn und Außenpolitiker Norbert Röttgen. Der erweiterte Favoriten-Kreis umfasst auch die drei Ministerpräsidenten Tobias Hans (Saarland), Daniel Günther (Schleswig-Holstein) und Michael Kretschmer (Sachsen). Mit Außenseiterchancen: der Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann und als einzige Frau CDU-Vize Silvia Breher aus Niedersachsen.

Kein natürlicher Nachfolger in Sicht

Die Bundesbürger hätten einen klaren Favoriten: In einer Kantar-Umfrage für die „WAZ“ bevorzugen die meisten Röttgen. Aber auch er kommt auf eher bescheidene 32 Prozent Zustimmung. Dahinter folgen Merz (31), Spahn und Kretschmer (beide 30). Der Rest ist abgeschlagen. Es drängt sich also niemand als natürlicher Nachfolger Laschets auf.

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Und so werden die Kandidaten wohl erst einmal versuchen, sich gegenseitig auszustechen. Vor und hinter den Kulissen. Nur einer in der Union wird dem ungerührt zusehen können: CSU-Chef Markus Söder. Er dürfte für die nächsten Monate der „starke Mann“ bei den Schwesterparteien sein.

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