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Rauch und Flamme in der Nähe des Flusses Dnjepr am 24. Februar 2022. Die russischen Truppen haben ihren erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet.
  • Rauch und Flamme in der Nähe des Flusses Dnjepr am 24. Februar 2022. Die russischen Truppen haben ihren erwarteten Angriff auf die Ukraine gestartet.
  • Foto: dpa

Krieg in der Ukraine: Das wissen wir über Putins Einmarsch

Jetzt überschlagen sich die Ereignisse: In der Nacht zu Donnerstag ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Die Lage ist nach wie vor unübersichtlich. Das wissen wir über den Angriff im Morgengrauen.

Die Schocknachricht kam gegen 3.30 Uhr morgens deutscher Zeit: In einer Fernsehansprache gab der russische Präsident Wladimir Putin den Beginn seines Einmarsches in die Ukraine bekannt. „Ich habe beschlossen, eine Sonder-Militäroperation durchzuführen. Ihr Ziel ist der Schutz der Menschen, die seit acht Jahren Misshandlung und Genozid ausgesetzt sind”, sagte er. Russland strebe die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine an. Am Montag hatte er die von den prorussischen Separatisten kontrollierten Gebiete Donezk und Luhansk als eigenständige Staaten anerkannt und bereits die Entsendung von Truppen in die Regionen angeordnet – angeblich, um Frieden herzustellen. Seitdem rechneten westliche Vertreter mit der bevorstehenden Invasion.

Ukraine-Krise eskaliert: Kriegszustand in der Ukraine

Noch kurz zuvor hatte das US-Verteidigungsministerium gewarnt, dass sich der Großteil der russischen Truppen an der ukrainisch-russischen und -belarussischen Grenze in Kampfstellung gebracht hätten. Darunter seien Raketen, Artillerie, Infanterie, Spezialkräfte und auch Kriegsschiffe im Schwarzen Meer.


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Bereits kurz nach der Rede gab es Berichte über Explosionen. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba twitterte, dass der Einmarsch begonnen habe. „Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg“, schrieb er. Um 4.30 Uhr deutscher Zeit rief der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft den Kriegszustand für die Ukraine aus und sprach von Explosionen in mehreren Städten.

Putin marschiert ein: Beschuss im Osten des Landes

In welchen Gebieten der Ukraine es Angriffe gegeben hat, ist nicht zweifelsfrei bestätigt – die Lage ist immer noch unübersichtlich. Teils widersprechen sich die Angaben. Unter Beschuss stehen die Ostukraine und die umstrittenen Gebiete Donezk und Luhansk. Dem ukrainischen Generalstab zufolge hat das russische Militär Gebiete und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie mindestens sechs Flugplätze angegriffen.


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Gegen 8 Uhr vermeldeten prorussische Separatisten die Einnahme der beiden Kleinstädte Stanyzja Luhanska und Schtschastja in der Region Luhansk. Demnach hatten russische Truppen den Fluss Siwerskyj Donez überquert, der bisher die Frontlinie gebildet hatte. Auch aus Kiew wurde das Vorrücken der prorussischen Truppen in das von der Ukraine kontrollierte Gebiet zunächst bestätigt. Später dementierte der ukrainische Militärsprecher Olexij Arestowytsch jedoch, dass die Frontlinie durchbrochen worden sei. Auch die Kleinstadt Schtschastja sei weiterhin unter ukrainischer Kontrolle.

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Aus Kiew wurde zudem berichtet, dass fünf russische Flugzeuge und ein Hubschrauber über der Region Luhansk abgeschossen wurden – das wurde von Moskau aus dementiert. Zudem erklärte Moskau, seinerseits die ukrainische Luftwaffe ausgeschaltet zu haben.

Angst vor Luftangriff auf Kiew

Seit den Morgenstunden gibt es auch Berichte über Explosionen und Gefechte in anderen Landesteilen – darunter in Boryspil, etwa 40 Kilometer von Kiew entfernt, und Tschuhujiw im Gebiet Charkiw nahe der russischen Grenze. Ein verifiziertes Video zeigt Rauch über dem dortigen Militärflughafen.

Menschen in einer Metro-Station in Kiew am frühen Donnerstagmorgen. Einige haben Taschen dabei. AFP
Menschen in einer Metro-Station in Kiew am frühen Donnerstagmorgen. Einige haben Taschen dabei.
Menschen in einer Metro-Station in Kiew am frühen Donnerstagmorgen. Einige haben Taschen dabei.

In Kiew warnten Sirenen vor Luftangriffen. Ein Reporter der britischen Zeitung „Guardian“ vor Ort berichtet, wie Menschen versuchen, sich in Kellern in Sicherheit zu bringen oder die Stadt zu verlassen. Luftaufnahmen zeigen lange Schlagen auf Autobahnen, die aus der Stadt führen.

Putins Einmarsch: Auch andere Landesteile betroffen

Ukrainischen Grenzschützern und dem US-Sender CNN zufolge haben russische Panzer auch die belarussisch-ukrainische Grenze überquert – die Ukraine wird demnach auch im Norden angegriffen. Zudem erklärte das ukrainische Innenministerium mit, dass Munitionslager im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj und im südostukrainischen Gebiet Dnipropetrowsk mit Raketen angegriffen worden.

Rauch steigt nach einem Angriff von einer Luftabwehrbasis bei Mariupol auf. dpa
Rauch steigt nach einem Angriff von einer Luftabwehrbasis bei Mariupol auf.
Rauch steigt nach einem Angriff von einer Luftabwehrbasis bei Mariupol auf.

In der westukrainischen Stadt Luzk sei ein Fernsehturm zerstört worden. Außerdem wurden den Angaben zufolge Kasernen der ukrainischen Streitkräfte im westukrainischen Gebiet Winnyzja und nahe der Hauptstadt Kiew angegriffen.

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Auch über Gefechte in den Hafenstädten Mariupol und Odessa wird berichtet. Letzteres hatte das russische Militär dementiert. Von der Krim aus sollen zudem russische Bodentruppen in die Ukraine einmarschiert sein. Ein Video aus einer Überwachungskamera zeigt die russischen Militärfahrzeuge bei der Einfahrt.

Gespenstisch: Eine Videokamera zeichnet den Moment auf, in dem russische Truppen auf der Krim einen Grenzübergang zur Ukraine passieren. picture alliance/dpa/PA Media | State Border Guard Service Of Uk
Krim Russische Truppen
Gespenstisch: Eine Videokamera zeichnet den Moment auf, in dem russische Truppen auf der Krim einen Grenzübergang zur Ukraine passieren.

Ukrainischen Angaben zufolge sollen bereits mehr als 40 Soldaten getötet worden sein. (ncd/dpa)

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