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Boris Johnson COP26
  • Echter Klima-Streber: Boris Johnson
  • Foto: imago/ZUMA Press

Klima-Streber Großbritannien? Ja!

Der britische Premier Boris Johnson ist ja bekannt für manchmal etwas schräge Reden und Vergleiche. Auch beim UN-Klimagipfel COP26 in Glasgow hatte der Gastgeber mal wieder ein paar spannende Bilder parat. So verglich er den Kampf gegen den Klimawandel mit einer James-Bond-Szene, in der der Geheimagent seiner Majestät eine Bombe entschärfen muss. Die tropischen Regenwälder bezeichnete er als „Kathedralen der Natur“. Und überhaupt präsentierte er sich als leidenschaftlichen Klimaschützer. Ist er ja auch im Grunde.

Moment mal? Großbritannien als Klima-Streber? Schrieb die MOPO nicht gerade erst, dass die westlichen Industrie-Staaten allesamt zu wenig fürs Klima tun? Tatsächlich ist Großbritannien schon lange Vorreiter in Sachen Klimaschutz, auch Boris Johnson führt diese Tradition grundsätzlich fort, bekräftigte vor COP26 nochmal: „Wir wollen unsere Elektrizität bis 2035 klimaneutral machen!“

Großbritannien: 42 Prozent weniger Emissionen seit 1990

Seit 1990 sind die britischen CO2-Emissionen um 42 Prozent gesunken, bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum um zwei Drittel. Ein echtes Problem übrigens für die Klimabilanz der EU: Seit dem Brexit sieht die deutlich mieser aus. Schon 2008 verabschiedeten die Briten den „UK Climate Change Act“. Dort wurde 2019 auch die Klimaneutralität bis 2050 verankert.

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Und wie haben die Briten ihre Erfolge geschafft? Mit der wichtigste Punkt: Sie sind weitestgehend aus der Kohle ausgestiegen. Noch 2015 lag der Anteil bei 40 Prozent, heute spielt Kohle kaum eine Rolle, spätestens 2025 soll das letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet werden. Stattdessen wurden und werden Erneuerbare Energien massiv ausgebaut, vor allem Windkraft. Bis 2030 will Johnson deren Zahl vervierfachen. Und: Er hält weiter eisern an Atomkraft fest. Ein Weg, der hierzulande auf wenig positive Resonanz stoßen würde.

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