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Donald Trump
  • Donald Trump wird in den kommenden Monaten viele Veranstaltungen abhalten. Sein neuer Leitspruch: „Amerika retten“.
  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Tony Dejak

Kann Trump nochmal Präsident werden?

Will da ein Super-Narzist nur mal wieder öffentliche Streicheleinheiten seiner Fans? Oder bastelt Donald Trump tatsächlich an einer erneuten Präsidentschafts-Kandidatur 2024? Der 75-jährige Ex-Präsident der USA hat sechs Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Amt eine erste größere Kundgebung abgehalten. Seine Republikaner scheinen wie gelähmt.

Ein Land am Abgrund. Überall „kriminelle Ausländer“, Drogenhändler, Verbrecher. Und ein US-Präsident Joe Biden, „der unsere Nation zerstört“. So sieht Donald Trump die Welt. „Save Amerika!“ („Rettet Amerika“ oder „Amerika retten“) ist folgerichtig das neue Motto, unter dem der Ex-Präsident am Wochenende Tausende Fans nach Wellington, Ohio gerufen hat. Eine ganze Reihe von weiteren Veranstaltungen soll in den nächsten Monaten folgen.

Die „taffe Angela“ als alt bewährtes Feindbild

Vor seinen Fans zieht Trump gegen die „Fake News“, die „taffe Angela“, die Russland Milliarden überweise und sich gleichzeitig von den USA schützen lasse, und alle nur halbwegs gemäßigten Republikaner zu Felde. Und dann jammert er mehr als 45 Minuten lang über die angeblich „gestohlene Präsidentschaftswahl“.

Seine Anhänger finden all das noch immer gut. Sie fordern in Sprechchören, Trumps ehemaligen Corona-Chefberater Anthony Fauci ebenso ins Gefängnis zu werfen wie Hunter Biden, den Sohn des amtierenden Präsidenten. „Four more Years“ fordern sie lautstark für ihren Liebling: vier weitere Jahre als US-Präsident für Donald Trump. Also alles wie gewohnt.

Trump-Unterstützer jubeln dem Ex-Präsidenten bei einer Veranstaltung in Wellington (Ohio) zu. picture alliance/dpa/AP | Tony Dejak
Trump Unterstützer
Trump-Unterstützer jubeln dem Ex-Präsidenten bei einer Veranstaltung in Wellington (Ohio) zu.

Doch einen Unterschied gibt es diesmal. Kaum eine amerikanische TV-Station überträgt die Rede. Selbst Fox News, einst der Haussender Trumps, hat auf eine Live-Schalte verzichtet. Und seine Online-Berichterstattung über die Veranstaltung versieht der rechtspopulistische Sender mit dem Hinweis: „Behauptungen über eine gefälschte oder ‚gestohlene‘ Wahl sind falsch und mehrfach widerlegt.“

Trump flirtet immer wieder mit seiner Kandidatur

Und trotzdem: Trump wird nach wie vor als ernsthafter Anwärter auf die Präsidentschaftkandidatur der Republikaner im Jahr 2024 gehandelt. Er selbst liebäugelt immer wieder mit dieser Möglichkeit. Allerdings hat er es bisher immer bei Andeutungen belassen. Aber Sätze wie „Ich freue mich sehr auf das Jahr 2024“, werden von seinen Anhängern nur zu gerne entsprechend verstanden.

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„Wahrscheinlich weiß Trump selbst noch nicht, ob er 2024 antreten wird“, sagt Chris Cillizza, Politik-Experte des TV-Senders CNN. Es gäbe noch viele Hürden: So kämen möglicherweise noch mehrere große Prozesse wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten auf Trump zu. Außerdem sei eine Kandidatur auch eine Frage der Gesundheit bei einem dann 78-Jährigen.

„Top-Favorit für die Präsidentschaftskandidatur“

„Aber wenn Trump tatsächlich antritt, wäre er bei den Republikanern der Top-Favorit“, ist sich Cillizza sicher. Genauso sicher ist er aber auch: „Sollte er der Kandidat der Republikaner werden, wäre er bei der Präsidentschaftswahl selbst chancenlos gegen Joe Biden.“

Nikki Haley gilt als eine aussichtsreiche Kandidatin der US-Republikaner. Sie will aber nicht antreten, wenn Trump dies tut. picture alliance/dpa | Evan Vucci
Nikki Haley
Nikki Haley gilt als eine aussichtsreiche Kandidatin der US-Republikaner. Sie will aber nicht antreten, wenn Trump dies tut.

Tatsächlich hat Trump die US-Republikaner, bisher jedenfalls, weiter fest im Griff. Nikki Haley, einst Trumps US-Botschafterin bei der UN, hat ihre Kandidatur für 2024 bereits angekündigt und gleichzeitig gesagt: „Wenn Trump antritt, ziehe ich zurück.“ Ähnlich äußerten sich auch andere potentielle Kandidaten. Und so kann sich Trump ziemlich sicher sein, dass zumindest seine Partei jedem Wort von ihm weiter die größte Aufmerksamkeit schenken wird.

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