US-Präsident Joe Biden.
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  • Foto: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

In den nächsten 24 bis 36 Stunden: Biden warnt vor neuen Anschlägen in Kabul

Die Luftbrücke nach Kabul zur Evakuierung schutzsuchender Menschen steht vor dem Ende. Derzeit laufen die Gespräche mit den Taliban, um auch danach sichere Ausreisen zu ermöglichen. US-Präsident Biden warnt aber kurz vor dem Abzug der US-Truppen vor weiteren Anschlägen.

Kurz vor dem Ende des Evakuierungseinsatzes in Afghanistan hat US-Präsident Joe Biden eindringlich vor weiteren Anschlägen gegen amerikanische Soldaten gewarnt. Die Lage sei weiterhin „extrem gefährlich“ und das Risiko von Terroranschlägen auf den Flughafen von Kabul hoch, erklärte Biden am Samstagnachmittag in Washington (Ortszeit). Das Militär halte einen Anschlag in den nächsten 24 bis 36 Stunden für „sehr wahrscheinlich“.

Kurz darauf rief die US-Botschaft in Afghanistan alle Amerikaner in der Nähe des Flughafens dazu auf, das Gebiet wegen „einer spezifischen, glaubwürdigen Bedrohung“ sofort zu verlassen. Die US-Truppen begannen unterdessen ihren Abzug aus Kabul.

Kabul: Biden warnt vor neuen Anschlägen

Nach dem Vergeltungsschlag gegen Terroristen des örtlichen Ablegers der Miliz Islamischer Staat (IS) kündigte Biden weitere Luftangriffe an. „Dieser Angriff war nicht der letzte“, sagte Biden am Samstag. Mit Blick auf den verheerenden Terroranschlag in Kabul vom Donnerstag fügte er hinzu: „Wir werden weiterhin alle Personen, die in diesen niederträchtigen Anschlag verwickelt waren, jagen, fassen und dafür bezahlen lassen.“ Bei dem Anschlag waren 13 US-Soldaten und Dutzende weitere Menschen getötet worden. Die getöteten Soldaten und Soldatinnen waren zwischen 20 und 31 Jahre alt.

Das US-Militär hatte bei dem Drohnenangriff in der Provinz Nangarhar nach eigenen Angaben zwei ranghohe Vertreter des örtlichen IS-Ablegers getötet. Ein weiterer sei verletzt worden, sagte Generalmajor William Taylor im Pentagon. Nach dem Luftangriff hatte das Militär am Freitagabend (Ortszeit) zunächst angegeben, „einen Planer“ des tödlichen Terroranschlags in Kabul getötet zu haben. Nun gehe man davon aus, auch einen Unterstützer des Vorhabens getötet zu haben, hieß es. Zivile Opfer gebe es nach bisherigen Erkenntnissen nicht, sagte Taylor.

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Das US-Militär werde noch bis zum geplanten Abzug am Dienstag für Sicherheit und Betrieb des Flughafens Kabul verantwortlich sein, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Alle Tore des Flughafens stünden weiter unter Kontrolle der US-Armee. Die militant-islamistischen Taliban hatten zuvor behauptet, bereits mehrere Tore des Flughafens zu kontrollieren. Kirby erklärte, die Taliban hätten zwar Sicherheitskontrollen rund um den Flughafen errichtet. „Aber sie kontrollieren keine Tore, sie sind nicht am Flughafen und haben keine Rolle für die Sicherheit.“ Bis zum vollständigen Abzug werde man aus Sicherheitsgründen keine Informationen zur Truppenstärke mehr bekanntgeben, sagte Kirby. (vd/dpa)

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