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Die fliehenden Menschen aus dem iPhone-Werk.
  • Flucht vor dem Lockdown: In den vergangenen Tagen versuchten Tausende aus der iPhone-Fabrik zu entkommen.
  • Foto: picture alliance/dpa/Hangpai Xingyang

Gnadenlos-Lockdown in weltgrößter iPhone-Fabrik

Weg, bloß weg – bevor es kein Entkommen mehr gibt: In den letzten Tagen versuchten Tausende verzweifelter Menschen in China, ihrem Arbeitgeber zu entkommen. Bepackt mit Taschen und Koffern flohen sie über Zäune und Gitter des Werksgeländes der größten iPhone-Fabrik der Welt. Jetzt sind alle Tore verschlossen: strikter Lockdown. Gearbeitet wird aber weiter: Das Weihnachtsgeschäft steht bevor.

In dem Werk des taiwanischen Apple-Zulieferers Foxconn in Zhengzhou arbeiten normalerweise 200.000 Menschen – kaum vorstellbar für hiesige Verhältnisse. Laut CNN werden in der riesigen Fabrik bis zu 85 Prozent aller iPhones weltweit produziert. Nach einem Corona-Ausbruch wurde jetzt von den Behörden ein strikter Lockdown verhängt.

Chinas Null-Covid-Politik ist gnadenlos. Die Menschen dürfen „ihre Wohnungen nicht verlassen – außer um Coronatests zu machen und medizinische Notfallbehandlungen in Anspruch zu nehmen“, so Vertreter des Industriegebiets, auf dem Foxconn ansässig ist. Das Unternehmen kündigte einen „langen Kampf“ gegen das Coronavirus an. Wie viele Arbeiter infiziert sind? Dazu gibt es keine offiziellen Angaben. Im Internet kursieren Gerüchte über mehrere Zehntausend Ansteckungen.

iPhone-Produzent Foxconn verspricht Arbeitern Bonus

Nachdem in den letzten Tagen Berichte publik wurden, dass Arbeiter das Gelände nicht mehr verlassen durften – aber trotzdem weiterarbeiten mussten und es zu wenig Lebensmittel gab, handelte Foxconn schnell: Um die panischen Angestellten zum Bleiben zu bewegen, wurde jedem ein täglicher Bonus von 400 Yuan (55 Euro) angeboten, viel Geld für die Menschen dort.

Arbeiter werden dringend gebraucht, momentan ist Hauptproduktionszeit: Das Weihnachtsgeschäft steht bevor. Analysten schätzen laut CNN, dass zehn bis 30 Prozent der iPhone 14-Produktion gefährdet sein könnten, wenn die Produktion nicht stabilisiert wird. Doch genau das kündigte Foxconn laut CNN an: Man werde die Produktion in anderen Werken hochfahren, so zum Beispiel in Guangdong.

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Apple produziert neuerdings auch vermehrt in Indien, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Die Null-Covid-Politik belastet nicht nur die Menschen – sondern auch die Wirtschaft.

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