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Lauterbach Entführung
  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
  • Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau

Geplante Lauterbach-Entführung: Verhaftete Verdächtige (75) ist Ex-Lehrerin

Sie planten den Sturz der Bundesregierung, wollten Bürgerkrieg in Deutschland auslösen – und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) entführen. Eine Frau aus der staatsfeindlichen Gruppierung ist nun im Zusammenhang mit der mutmaßlich geplanten Entführung des SPD-Politikers festgenommen worden. Bei ihr handelt es sich um eine pensionierte Lehrerin und mutmaßliche Reichsbürgerin.

Die 75-jährige Elisabeth R. habe eine übergeordnete Stellung im administrativen Teil jener Gruppierung innegehabt, die im April aufgeflogen war, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. So machte die Deutsche als „Rädelsführerin“ der Gruppe unter anderem Vorgaben, um die Pläne voranzutreiben und zu koordinieren. Sie sei beim Besorgen von Waffen und Sprengstoff eingebunden gewesen, habe wiederholt eine rasche Umsetzung des Vorhabens eingefordert und konkrete Terminvorstellungen genannt. Außerdem habe sie mit potenziellen Mitgliedern Rekrutierungsgespräche geführt.

Lauterbach-Entführung: Verdächtige festgenommen

Beamte des Landeskriminalamtes Rheinland-Pfalz und der sächsischen Polizei hätten R. am Donnerstag im Landkreis Mittelsachsen festgenommen und Räume durchsucht. Ein Haftrichter sollte später entscheiden, ob die Frau in Untersuchungshaft kommt.

Weiter hieß es, dass R. eine Ideologie verfolge, die das Grundgesetz und die staatliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ablehne. Vielmehr existiere nach diesen Vorstellungen das Deutsche Reich auf Grundlage der Verfassung von 1871 weiter. Heißt: R. ist mutmaßlich Reichsbürgerin. Wie die „taz“ berichtet, soll sie schon länger der Szene angehören und dadurch zuletzt bereits ihr Ruhegehalt als pensionierte Lehrerin verloren haben.

Ihre vier mutmaßlichen Komplizen, allesamt Deutsche aus Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz), Falkensee bei Berlin sowie aus den Kreisen Ammerland (Niedersachsen) und Landshut (Bayern), waren am 13. April festgenommen worden. Knapp zwei Wochen später übernahm der Generalbundesanwalt die Ermittlungen.

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Die Gruppierung hatte es sich laut der Bundesanwaltschaft zum Ziel gesetzt, bürgerkriegsähnliche Zustände in Deutschland auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen. „Hierzu war geplant, einen bundesweiten „Black Out“ durch Beschädigung oder Zerstörung von Einrichtungen zur Stromversorgung herbeizuführen“, hieß es. Zudem sollte Minister Lauterbach entführt – und dessen Personenschützer offenbar getötet werden. Die Vereinigung untergliederte sich demnach in einen „militärischen“ und einen „administrativen“ Zweig.

Der Gesundheitsminister selbst reagierte auf die Festnahme via Twitter und bedankte sich „bei den Kollegen des BKAs, die jeden Tag auch ihre Gesundheit für meinen Schutz riskieren“. (alp/dpa)

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