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AfD-Politikerin Alice Weidel
  • AfD-Politikerin Alice Weidel
  • Foto: (c) dpa

Geld und Gefälligkeiten? Neue Vorwürfe gegen Weidel

Mietwagen, Tablets und eine Luxusreise: Leistungen im Wert von 10.000 Euro soll die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel vom Berliner Unternehmer und Berater Friedel Opitz angenommen haben – ohne sie vollständig zurückzuzahlen. Das ist nicht das erste Mal, dass Weidel wegen Kontakt zu einem umstrittenen Berater in die Kritik gerät.

Einen Mietwagen, Tablets und Smartphones soll Weidel in den Jahren 2017 und 2018 von Opitz bekommen haben. Das ergab eine gemeinsame Recherche von NDR, WDR und der „Zeit“, denen nach eigenen Angaben eidesstattliche Erklärungen von Opitz vorliegen. Zwar seien Rechnungen gestellt worden, Opitz zufolge wurden diese aber nicht vollständig beglichen. Der Unternehmer, der auch eine Beratungsagentur führt, sagt, er habe die AfD und Weidels Karriere mit Ratschlägen und Sachleistungen unterstützen wollen.

Weidel und Opitz: Streit um offene Rechnungen

Weidel weist die Vorwürfe zurück und erklärt, sie habe durch Opitz „keinerlei Vorteile erlangt“. Auch keine Spenden seien angenommen worden. Eine Zahlung an Opitz über fast 1900 Euro im Jahr 2017 kann belegt werden – ausgerechnet von dem Konto, auf dem im selben Jahr eine von der Bundestagsverwaltung als illegal bewertete Parteispende über 132.000 Euro einging.

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Opitz soll der AfD-Politikerin auch Gefälligkeiten erwiesen haben, wie über seine Firma zeitweise eine Wohnung in Berlin für sie anzumieten, wobei sie die Miete bezahlte. Auch E-Mails und Chat-Verläufe zeugen laut dem Rechercheverbund von engem Kontakt. Eine E-Mail von Opitz mit dem Betreff „Für Facebook“ soll ein Foto von Weidel bei einer Wanderung und den Sätzen „Ist der Weg auch noch so steinig, werden wir diesen zusammen meistern. Wir holen uns unser Land zurück“ enthalten haben. Beides postete Weidel später auf ihrem Account.

Heikel: Luxusreise von mehr als 3500 Euro für Jobangebot?

Recherchen von NDR, WDR und der „Zeit“ hatten bereits ergeben, dass Weidel zwei Jahre mit dem dubiosen Berater Tom Rohrböck Kontakt gehabt hatte und sich von ihm in Luxushotels einladen ließ. Rohrböck hatte öfter versucht, Einfluss auf das Personal der AfD zu nehmen. Auch von Opitz soll sie 2018 eine Luxusreise für mehr als 3500 Euro auf Mallorca angenommen haben. Opitz zufolge stellte er zwar eine Rechnung, das Geld wurde aber nicht zurückgezahlt. Weidel erklärte, sie habe ihm den Betrag in bar gegeben, will darüber aber keine eidesstattliche Erklärung abgeben.

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Die Reise ist besonders heikel, weil zu der Zeit ein Angebot Weidels im Raum stand, Opitz als strategischen Berater einzustellen – mit Steuergeldern. Sogar Bundestags-Visitenkarten soll es schon für ihn gegeben haben. Opitz Aussage nach lehnte er letztlich ab. Wird die Reise aber als ein Gegenangebot für eine Anstellung bewertet, könnte das ein juristisches Nachspiel haben. (ncd)

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