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  • In der Türkei kämpfen Einsatzkräfte gegen die Flammen.
  • Foto: picture alliance/dpa/XinHua

Erdogan: Feuer-Hilferufe sind „Lügen-Terror“

Es sind Bilder wie aus der Hölle – in der Türkei wüten seit fast zwei Wochen verheerende Brände, die Menschen sind verzweifelt. Unfassbar: Präsident Erdogan sieht in ihren Hilferufen einen Angriff und bezeichnet sie als „Lügenterror“.

Verzweifelte Türken teilen in sozialen Netzen unter dem Hashtag #HelpTurkey Bilder und Videos von den Bränden und dem Kampf gegen die Flammen. Doch Präsident Erdogan sieht darin keinen Hilferuf seiner Bevölkerung, sondern einen Angriff. Und den Menschen, die um Hilfe bitten, drohen jetzt sogar Strafen!

Erdogan droht Menschen, die um Hilfe bitten, mit Strafen

Tatsächlich ermittelt die türkische Generalstaatsanwaltschaft gegen eine Social-Media-Kampagne. Einer der Vorwürfe: Bei den Aufrufen ginge es nur um „Erzeugung von Sorge, Angst und Panik“ in der Bevölkerung und „Anstiftung des Volkes zu Hass und Feindschaft“, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

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Außerdem wird auch wegen des Vorwurfs der Beamtenbeleidigung, Beleidigung des Präsidenten und Herabwürdigung des türkischen Staates ermittelt. Alles Vergehen, für die es Haftstrafen geben kann.

Laut Nachrichtenagentur Anadolu sind die Hilferufe „eine finstere Anstrengung aus dem Ausland, die Türkei zu verunglimpfen und der nationalen Einheit zu schaden“. Man wolle die türkische Politik als gescheitert darstellen.

Kritik an Ausstattung der Einsatzkräfte

Seitdem die Brände ausgebrochen sind, gibt es immer wieder Kritik an der Ausstattung der Einsatzkräfte. Trotz der ablehnenden Haltung von Erdogan: Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour forderte auch für die Türkei deutsche Unterstützung. „Die Türkei braucht dringend jede denkbare Hilfe im Kampf gegen die Flammen“, sagte er am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.

„Dieser Hilfe dürfen politische Verwerfungen nicht im Wege stehen. Bei Naturkatastrophen darf es keine Hilfe nur für EU-Staaten geben. Ob Griechenland, Italien oder die Türkei: Alle betroffenen Staaten brauchen dringend unsere Solidarität.“ (miri/dpa)

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