Sahra Wagenknecht
  • Sahra Wagenknecht ist noch immer das prominenteste „Zugpferd“ der Linkspartei. Trotzdem steht sie intern unter Beschuss.
  • Foto: picture alliance/dpa | Marcel Kusch

Die Linke demontiert ihren Star

Sahra Wagenknecht stürmt mit ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ sämtliche Bestseller-Listen. Sie war über lange Jahre das TV-Gesicht der Linkspartei und in Talksshows so präsent, wie heute ein Karl Lauterbach. Trotzdem wollen große Teile der Partei sie nun loswerden.

„Das Verfahren ist eröffnet“, erklärte die Landesschiedskommission der NRW-Linken nun, für die die 51-Jährige auch als Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl antritt. Zwei Initiativen innerhalb der Partei haben sich zusammengetan, um sie aus der Partei auszuschließen. Ausgang offen.

Soziale Fragen aus den Augen verloren

Wagenknecht zieht vor allem mit den Thesen in ihrem Buch den Ärger auf sich. Darin wirft sie linken Parteien generell vor, soziale Fragen aus den Augen verloren und mit Gender-, Klima- oder Biolebensmittel-Debatten traditionelle Wähler mit geringem Einkommen verprellt zu haben. Sie spricht von „Lifestyle-Linken“. 

Das könnte Sie auch interessieren: Alkohol im Stadtpark verboten

Kritiker werfen ihr vor, damit auch rechte Erzählungen salonfähig zu machen und nicht mehr die Linie der Partei zu vertreten. „Wenn man für eine Partei kandidiert, dann muss es selbstverständlich sein, dass man die Grundpositionen dieser Partei vertritt und sie stärkt“, kritisiert beispielsweise Ex-Parteichef Bernd Riexinger.

Parteispitze stellt sich hinter Wagenknecht

Die aktuelle Vorsitzende und Spitzenkandidatin der Linken, Janine Wissler, hat sich hingegen klar gegen den Parteiausschluss der früheren Fraktionschefin ausgesprochen. „Ich halte es grundsätzlich nicht für richtig, innerparteiliche Differenzen über Ausschlussverfahren zu klären“, sagte sie kürzlich.

Janine Wissler, neue Parteichefin der Linken stellt sich hinter Wagenknecht. picture alliance/dpa | Andreas Gora
Janine Wissler
Janine Wissler, neue Parteichefin der Linken stellt sich hinter Wagenknecht.

Auch Wissler weiß: Keiner in der Linkspartei kann es im Wahlkampf mit der Zugkraft Wagenknechts aufnehmen.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp