x
x
x
Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez und Bundeskanzler Olaf Scholz sind sich einig.
  • Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez und Bundeskanzler Olaf Scholz sind sich einig.
  • Foto: dpa

Deutschland und Spanien wollen Pyrenäen-Pipeline – doch wichtiges Land ist dagegen

2017 war der Bau einer Pipeline über die Pyrenäen abgebrochen worden – jetzt könnte sie doch kommen. Denn Spanien und Deutschland setzen sich nun für die Realisierung der Leitung namens Midcat bis 2025 ein, um die Energiekrise einzudämmen. Sie soll von Barcelona über die Pyrenäen bis zur Anbindung an das Netz im südfranzösischen Barbaira führen. Doch Frankreich ist nicht begeistert.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sanchez verwies auf Flüssiggasterminals in Spanien, die wegen der fehlenden Pipeline vom Rest Europas abgeschnitten seien. „Deshalb bitten Spanien und die Iberische Halbinsel, an Europa angebunden zu werden“, sagte Sanchez auf einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Mittwoch. „Ich denke, das wäre gut für Frankreich, gut für Deutschland, gut für Europa. Es würde alle Europäer angesichts der Lage beruhigen, weil es mehr Alternativen bei der Energieversorgung gäbe.“

Pipeline über die Pyrenäen: Könnte auch H2 befördern

Das Erdgas, das durch die Röhre Richtung Norden fließen soll, könnten Spanien und Portugal aus verschiedenen Quellen beziehen, da die beiden Länder zusammen über insgesamt sieben Flüssiggasterminals verfügen. Zudem gibt es zwei Pipelines zum Gaslieferanten Algerien in Nordafrika.

Das könnte Sie auch interessieren: Endlos-Boom oder Crash? Hier fallen in Hamburg die Immobilienpreise

„Ich werbe ausdrücklich dafür, dass wir diese Verbindung schaffen“, sagte Scholz – vor allem mit Blick auf eine Transportmöglichkeit für Wasserstoff. 

Macron: Frankreich lehnt Pipeline weiter ab

Der französische Präsident Emmanuel Macron bleibt aber skeptisch: „Ich denke, dass unsere Priorität eher darin besteht, Netzwerke für Strom in Europa zu haben“, sagte Macron gestern in Prag. Er sei grundsätzlich offen für Projekte zum Netzausbau. „Aber was braucht Europa in den kommenden Jahren? Die Produktion von mehr Strom auf eigenem Boden und eine Strategie für erneuerbare Energie und Atomkraft.“ Er monierte, dass der Bau bis zu acht Jahre dauern würde. In Spanien ist die Röhre bis Hostalric 106 Kilometer südlich der Grenze fertig, in Frankreich fehlen etwa 120 Kilometer.

Das könnte Sie auch interessieren: Schlechte Aussichten: Jetzt schlägt die Inflation richtig zu

Frankreich wolle außerdem nicht zu einem großen Gasimporteur werden. „Unsere Strategie wird eher Richtung Wasserstoff gehen”, sagte Macron. Man müsse sich aber überlegen, ob man eher Wasserstoff oder Strom durch Europa transportieren wolle. Wasserstoff kann klimafreundlich aus Elektrizität hergestellt und – ähnlich wie Gas – über Pipelines transportiert werden. Dafür wollen Deutschland und Spanien Midcat nutzen.(dpa/ncd)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp