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Das größte Leid am Gaza-Krieg tragen die palästinensischen Kinder.
  • Das größte Leid am Gaza-Krieg tragen die palästinensischen Kinder.
  • Foto: dpa

Das Leid der Kinder von Gaza: „Es ist unaussprechlich, was sich hier abspielt“

Seit mehr als zwei Monaten verteidigt sich Israel gegen den Terrorkrieg der Hamas, rückt immer weiter in den Gazastreifen vor, um die Islamisten endgültig zu bekämpfen. Doch die missbrauchen ihre eigene Zivilbevölkerung als Schutzschilde gegen die Angriffe der Israelis – mit katastrophalen Folgen, vor allem für die palästinensischen Kinder, wie eine Hilfsorganisation es schildert.

 „Gegenwärtig bei all der Gewalt, den Angriffen und dem Beschuss können wir nicht hinausgehen und sicher liefern“, sagte die Präsidentin von Save The Children, Janti Soeripto, im US-Sender CBS. Die Kinder, die noch am Leben seien, würden aus Mangel an Trinkwasser verdrecktes Wasser trinken. Mit Beginn des Winters und starker Regenfälle spülten Abwässer auf die Straßen. „Es gibt kein Essen, keinen Strom, und die meisten Krankenhäuser funktionieren nicht mehr“, so Soeripto. „Es ist im Grunde unaussprechlich, was sich vor unseren Augen abspielt.“

Es sei eine „unglaubliche humanitäre Katastrophe“, sagte sie. Während der kürzlichen einwöchigen Feuerpause habe man zumindest einige Güter bis in den Norden bringen können. Doch jetzt, da die Kämpfe noch intensiver weitergingen, seien die Helfer nicht mehr sicher. „Humanitäre Organisationen können der Bevölkerung des Gazastreifens und den Kindern in der derzeitigen Situation nicht helfen“, so Soeripto.

UN: Folgen des Gaza-Krieges „katastrophal“

Laut den Vereinten Nationen hungert inzwischen die Hälfte der Bevölkerung im Gazastreifen. Vor Beginn des Krieges lebten in dem von Israel abgeriegelten Küstengebiet, das nur etwas größer als München ist, rund zwei Millionen Menschen. Davon waren rund die Hälfte Kinder und Jugendliche.

Palästinensisches Kind, das bei einem israelischen Bombenangriff verletzt wurde. Imago / Zuma Wire
Palästinensisches Kind, das bei einem israelischen Bombenangriff verletzt wurde.
Palästinensisches Kind, das bei einem israelischen Bombenangriff verletzt wurde.

Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, schilderte die verheerende Lage im Gazastreifen. „Die Folgen des Konflikts auf die Gesundheit sind katastrophal“, sagte er zum Auftakt einer Sondersitzung des WHO-Exekutivrats in Genf. Der Rat nahm am Abend ohne Abstimmung eine Resolution an, die unter anderem eine Ausweitung der humanitären Hilfslieferungen fordert. Die USA, Deutschland und andere Länder bemängelten, dass der Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober in dem Text nicht erwähnt und verurteilt wird.

USA wollen humanitäre Hilfe für Gaza aufstocken

Wie die israelische Nachrichtenseite Ynet berichtete, will der nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, Ende dieser Woche Israel besuchen. Bei dem Treffen mit ranghohen Beamten soll es auch um die Aufstockung der humanitären Hilfe für Gaza gehen.

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Im besetzten palästinensischen Westjordanland sind am Montag Geschäfte und öffentliche Einrichtungen geschlossen geblieben. Schulen, Universitäten, Banken wollen mit dem Generalstreik einen Waffenstillstand erreichen.

Protest gegen Gaza-Krieg: Generalstreik im Westjordanland

Das israelische Militär hat seit Beginn der Kämpfe nach eigenen Angaben mehr als 22.000 Ziele angegriffen. Erstmals seien jetzt auch Truppen der Artillerie innerhalb des Gazastreifens im Einsatz.

Israelische Artillerie (Archivbild). Erstmals sind diese Truppen auch innerhalb des Gazastreifens im Einsatz. dpa
Israelische Artillerie (Archivbild). Erstmals sind diese Truppen auch innerhalb des Gazastreifens im Einsatz.
Israelische Artillerie (Archivbild). Erstmals sind diese Truppen auch innerhalb des Gazastreifens im Einsatz.

Rund 7000 Hamas-Kämpfer haben die Israelis nach eigenen Angaben bislang getötet, unter ihnen auch mehrere Kommandanten. Auf Seiten der Israelis seien im Gazastreifen 101 Soldaten gefallen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden im Gazastreifen rund 18.000 Menschen getötet und mehr als 49.200 verletzt.

Netanjahu fordert Hamas zur Kapitulation auf

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu forderte die Kämpfer der Hamas auf, ihre Waffen niederzulegen. „In den letzten Tagen haben sich Dutzende Hamas-Terroristen unseren Streitkräften ergeben“, sagte der Politiker in einer Video-Botschaft am Sonntagabend. „Sterbt nicht für (den Chef der Hamas im Gazastreifen, Jihia) Sinwar. Ergebt euch – jetzt.“

Auslöser des Gaza-Krieges war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, bei dem Terroristen der islamistischen Hamas sowie anderer Gruppen am 7. Oktober mehr als 1200 Menschen ermordeten und hunderte als Geiseln verschleppten. (mp/dpa)

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