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Alte Hände mit Geld
  • Immer mehr Menschen landen in der Altersarmut.
  • Foto: dpa

Arm durchs Heim: Immer mehr Pflegebedürftige rutschen in die Sozialhilfe

Die Sozialhilfequote steigt, trotz der Rentenerhöhung im vergangenen Jahr: Laut einer Studie im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit sind immer mehr Pflegebedürftige auf Sozialhilfe angewiesen. DAK-Chef Andreas Storm fordert noch in diesem Jahr eine Erhöhung um 10 Prozent – damit die Quote wieder sinke.

In diesem Jahr dürften knapp ein Drittel (32,5 Prozent) der Bewohnerinnen und Bewohner die sogenannte Hilfe zur Pflege bekommen, wie die Analyse im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit ergab – und das trotz einer kräftigen Rentenerhöhung im Jahr 2022. Damit würde die Sozialhilfequote schon wieder steigen, nachdem sie im vergangenen Jahr dank neuer Entlastungszuschläge für selbst zu tragende Pflegekosten deutlich auf 30,5 Prozent gesunken war.

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Im nächsten Jahr könnte der Anteil der Pflegebedürftigen im Heim mit Sozialhilfe laut der Modellrechnung des Gesundheitsökonomen Heinz Rothgang von der Universität Bremen weiter auf 34,2 Prozent steigen und bis 2026 dann noch weiter auf 36 Prozent.

Pflegegeld: Erhöhung um 10 Prozent soll kommen

DAK-Chef Andreas Storm sagte: „Ziel muss es sein, dass weniger als 30 Prozent der Heimbewohnerinnen und Heimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen sind.“ Damit Menschen nicht erst ins Pflegeheim kommen, müsse zudem die Pflege in den eigenen vier Wänden viel stärker gefördert werden. Das Pflegegeld sollte daher noch in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent erhöht werden.

Eigenanteile für die Pflege im Heim steigen seit Jahren – inzwischen auch trotz 2022 eingeführter Entlastungszuschläge, die mit der Pflegedauer steigen. Zum 1. Januar 2023 waren nach Daten des Verbands der Ersatzkassen im ersten Jahr im Heim im bundesweiten Schnitt 2411 Euro im Monat selbst zu zahlen, 278 Euro mehr als Anfang 2022.

Karl Lauterbach kündigt Pflegereform an

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten.

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Für Heimbewohner kommen dann noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen hinzu. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat für dieses Jahr eine Pflegereform angekündigt. (dpa/mp)

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