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Werner Schulz
  • Werner Schulz starb mit 72 Jahren.
  • Foto: imago images/Eventpress

Grünen-Politiker Werner Schulz bricht im Schloss Bellevue zusammen – tot

Der Tod kam im Schloss Bellevue, als er das tat, was er sein Leben lang liebte: Sich gesellschaftlich engagieren. Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz starb am Mittwoch während einer Veranstaltung zum 9. November – einem historischen Datum.

Es waren dramatische Szenen: Als der 72-Jährige am Rande der Tagung zusammenbrach, versuchte Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, noch, den Grünen-Politiker zu reanimieren. Schuster ist Arzt. Kurz vor seiner Rede erfuhr er von dem Notfall, verließ eilig den Großen Saal im Schloss Bellevue. „Ein Notfall“, wie die Moderatorin der Tagung sagte. Doch er konnte den Bürgerrechtler nicht retten.

Schulz wurde im Juni mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt

Schulz war schon seit 1968 in verschiedenen Oppositionsgruppen der DDR aktiv. 1989 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Neuen Forums, das er am Runden Tisch vertrat. 1990 wurde Schulz Mitglied die ersten frei gewählten Volkskammer der DDR. Vom Oktober 1990 bis Oktober 2005 gehörte er für Bündnis 90/Die Grünen dem Bundestag an, von 2009 bis 2014 dem Europaparlament.

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Für seinen Einsatz für die Demokratie und für die Opposition in Russland wurde Schulz noch im Juni mit dem Deutschen Nationalpreis geehrt. Der Bundespräsident und sein Vorgänger Joachim Gauck würdigten ihn als meinungsstarken Streiter für demokratische Werte. „Unsere Zeit, geprägt von zum Teil hasserfüllten, faktenleugnenden Debatten und einer bemerkenswerten Anzahl von Wutbürgern, die die liberale Demokratie ablehnen, braucht derartige Vorbilder“, sagte Gauck seinerzeit. (dpa/miri)

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