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Hochzeiten sind im englischen Dorf Oxnead nicht für alle ein freudiges Ereignis. (Symbolbild)
  • Hochzeiten sind im englischen Dorf Oxnead nicht für alle ein freudiges Ereignis. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa | Jan Woitas

Wer hier heiratet, wird zum Feind eines ganzen Dorfes

Die Bewohner eines englischen Dorfes sind total genervt: Andauernd finden laute Hochzeitsfeiern statt, beschweren sie sich. Die Eigentümerin der Hochzeits-Location will von den Vorwürfen nichts wissen.

Tägliche Hochzeitsfeiern mit lauter Musik und betrunkenen Gästen sorgen in einem Dorf in Ostengland für Streit zwischen den Eigentümern des Party-Gutshauses und den Nachbarn. Anwohner protestieren nun mit Schildern wie „Bräute und Bräutigame sind in Oxnead nicht willkommen“ gegen die Feste. Sie kritisieren das als Hochzeitslocation bekannte Anwesen Oxnead Hall in der Grafschaft Norfolk sei zu einem „Förderband für Hochzeiten“ geworden.

Schlaflose Kinder, verschmutzte Vorgärten

Ihre Kinder im Alter von sechs und sieben Jahren könnten nicht mehr schlafen und gingen völlig übermüdet in die Schule, sagte Emma Slaughter der Zeitung „Telegraph“ (Donnerstag). „Die Musik wird am frühen Abend hochgefahren und endet nicht vor Mitternacht.“ 

Eine andere Nachbarin sagte, sie habe ihr Schlafzimmer auf die andere Seite ihres Hauses verlegt. Die Vermieter angrenzender Wohnungen berichteten dem Blatt, dass Hochzeitsgäste in Vorgärten uriniert und Pferde in einem nahen Stall aufgeschreckt hätten. Immer wieder lägen Scherben von zerbrochenen Flaschen herum.

„Die Hochzeitslocation ist ein Goldesel“

In Oxnead Hall aus dem 16. Jahrhundert werden seit Jahren Hochzeiten ausgerichtet, allerdings waren es höchstens zwei pro Woche. Um den Rückstau von Eheschließungen aufgrund der Pandemie aufzulösen, erhielten die Eigentümerin Beverley Aspinall und ihr Ehemann aber von der Kommune die Erlaubnis, eine unbegrenzte Anzahl von Feiern zu veranstalten – angeblich, ohne die Nachbarn einzubeziehen. 

Das Geschäft sei für die Aspinalls zu einem „Goldesel“ geworden, sagte Anwohnerin Slaughter. Mit den Schildern will sie potentielle Hochzeitspaare darauf aufmerksam machen, wie sich die Feiern auf die Menschen, die da leben, auswirke.

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Eigentümerin Aspinall hingegen wies die Vorwürfe zurück und kritisierte, die Nachbarn würden eine Zusammenarbeit verweigern. Mitarbeiter hätten gekündigt, weil sie von Anwohnern schlecht behandelt worden seien. Aspinall betonte, sie habe Tausende Pfund in Schallschutz, Sicherheitspersonal und Zäune investiert. (dpa/mp)

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