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Ein Mann zieht den Bund seiner Unterhose von sich weg und sieht hinunter.
  • Was juckt denn da so? Viele gehen bei Beschwerden erst spät zum Arzt.
  • Foto: PantherMedia / Sergiy Tryapitsyn

Wenn es untenrum furchtbar juckt: Darum ist Syphilis auf dem Vormarsch

Wenn der Hals kratzt, sagt man das womöglich heiser, aber ganz offen. Wenn die Beschwerden unter die Gürtellinie gehen, herrscht betretenes Schweigen. Verständlich, aber nicht vernünftig, denn viele trauen sich erst zum Arzt, wenn es untenrum wirklich ernst ist. Und das ist es immer häufiger …

Die Deutsche STI-Gesellschaft warnt vor immer mehr Fällen sexuell übertragbarer Infektionen (STIs) in Deutschland, besonders bei Syphilis. „Insgesamt kann man sagen, dass Syphilis seit dem Jahr 2000 zunimmt. Damals waren es noch 800 Fälle, heute sind es über 8000“, erklärt Norbert Brockmeyer, Präsident der STI-Gesellschaft.

Syphilis verursacht erst „nur“ unangenehmen Ausschlag, im Spätstadium drohen aber schwere Schäden an Organen und am Nervensystem. Das Robert-Koch-Institut verzeichnet einen Anstieg der gemeldeten Syphilis-Fälle von 5330 2013 auf 8309 im Jahr 2022 – und bei Hepatitis B von 715 auf 16.635 Fälle. Die Zahl der HIV-Neuinfektionen blieb mit rund 1800 Fällen jährlich stabil.

Mehr sexuell übertragbare Infektionen – das liegt auch an Dating Apps

Und das liegt auch an Tinder, Bumble und Co. Experte Brockmeyer: „Man kann Sexkontakte über den digitalen Weg erreichen. Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen worden, schneller Sexualkontakte zu knüpfen“. Silke Klumb von der Deutschen Aidshilfe erklärt, dass die Häufigkeit bestimmter übertragbarer Krankheiten von der Gruppe abhängt. Anders als bei Syphilis und Hepatitis ist die Zahl der HIV-Diagnosen, besonders unter schwulen und bisexuellen Männern, seit 2007 rückläufig.

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Und wie soll man sich schützen? Kondome verhindern viele Übertragungen. Gegen Hepatitis B gibt es eine Impfung. Und, ganz wichtig, wenn es brennt und juckt, sollte man sich testen lassen, um den Erreger nicht weiter zu verbreiten. Es gibt auch Medikamente wie Doxy-PrEP, ein Antibiotikum zur Vorbeugung von Chlamydien und Syphilis, die Menschen mit häufigen ungeschützten Sexualkontakten nehmen können.

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