Wegen Zuwanderung: Mehr kinderreiche Familien in Deutschland
Mehr als ein Viertel der Kinder in Deutschland lebten vergangenes Jahr mit zwei oder mehr Geschwistern zusammen. Der Anteil ist zuletzt leicht gestiegen. Dafür gibt es vor allem einen Grund.
Etwa jedes vierte Kind hat vergangenes Jahr in Deutschland in einer kinderreichen Familie gelebt – es wächst also mit mindestens zwei Geschwistern auf. Der Anteil betrug nach Angaben des Statistischen Bundesamts 26 Prozent. Über die Jahre gab es hier leichte Veränderungen: Der Anteil der Kinder in kinderreichen Familien betrug im Jahr 1996 zunächst 25 Prozent, sank bis 2015 auf 23 Prozent und stieg dann wieder an. Knapp jedes dritte Kind wächst dagegen ohne Geschwister auf.
13 Prozent kinderreiche Familien in Deutschland
Mit drei oder mehr Geschwistern wohnten vergangenes Jahr acht Prozent der Kinder zusammen, mit zwei Geschwistern 18 Prozent. Rund 44 Prozent lebten mit einem Geschwisterkind, rund 30 Prozent der Kinder lebten ohne Geschwister.
Bezogen auf die Zahl der Familien in Deutschland betrug der Anteil von kinderreichen Familien vergangenes Jahr 13 Prozent. Familien mit Einwanderungsgeschichte hatten den Zahlen aus dem vergangenen Jahr zufolge häufiger drei oder mehr Kinder (19 Prozent) als Familien ohne Einwanderungsgeschichte (10 Prozent).
Unterschiede zwischen West und Ost
In den westlichen Bundesländern gab es mit rund 13 Prozent etwas häufiger kinderreiche Familien als in den östlichen Ländern mit 11 Prozent. Auch die Frage, ob die Eltern zusammenleben, macht einen Unterschied: Der Anteil kinderreicher Familien ist bei zwei Elternteilen (15 Prozent) höher als bei Alleinerziehenden (8 Prozent).
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In den vergangenen Jahrzehnten haben sich diese Anteile kaum verändert. So lebten schon im Jahr 1996 rund 31 Prozent der Kinder ohne Geschwister, 44 Prozent mit einem Geschwisterkind und 25 Prozent in kinderreichen Familien. Dabei war der Anteil von Kindern in kinderreichen Familien von 1996 bis 2015 zunächst leicht auf 23 Prozent zurückgegangen, um dann bis zum Jahr 2024 wieder auf 26 Prozent anzusteigen. Hintergrund dafür „dürfte vor allem die Zuwanderung in den Jahren ab 2015 sein“, so das Amt.
Bei den Zahlen handelt es sich um Ergebnisse des Mikrozensus, für den jährlich ein Prozent der Bevölkerung befragt wird. Als Familie werden alle Eltern-Kind-Gemeinschaften gezählt, die in einem gemeinsamen Haushalt leben. Kinder, die ausgezogen sind, werden nicht berücksichtigt. (dpa/mp)
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