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  • Die „Letzte Generation” in Aktion: Aktivist:innen haben ein Denkmal in Berlin mit einer schwarzen Flüssigkeit beschmiert.
  • Foto: Screenshot/Twitter:Letztegeneration

„Was für eine Scheiß-Aktion”: Riesen-Ärger wegen Schmiererei von Aktivisten

„In Erdöl getränkt“: Klimaschutz-Aktivist:innen haben nahe des Bundestages ein Denkmal mit einer schwarzen Flüssigkeit übergossen – um so gegen die Bundesregierung zu demonstrieren. Unter Politikern ist die Empörung groß.

Klimaschutz-Aktivisten haben unweit des Bundestags ein Denkmal beschmiert. Die Gruppe Letzte Generation teilte am Samstag mit, mehrere ihrer Unterstützer hätten die Glasskulptur „Grundgesetz 49“ vor dem Jakob-Kaiser-Haus „in Erdöl getränkt“. Ein Sprecher der Berliner Polizei sagte dazu, die Gedenkstätte sei beschmiert oder übergossen worden – womit, sei noch nicht klar. Die Polizei habe Proben der Flüssigkeit genommen, die zur Analyse eingeschickt würden. Außerdem beklebten die Aktivisten Glasflächen des Denkmals mit Plakaten unter anderem mit dem Schriftzug „Erdöl oder Grundrechte?“

Klima-Aktivisten beschmieren Grundgesetz-Denkmal in Berlin

Die Polizei war nach Angaben des Sprechers am Morgen alarmiert worden, der Einsatz dauerte bis zum Mittag. Die Einsatzkräfte entdeckten an der Glasskulptur sechs Aktivisten der Gruppe Letzte Generation, deren Personalien aufgenommen wurden. Alle erhielten einen Platzverweis, wie ein Polizeisprecher sagte. Zuvor hatten mehrere Berliner Medien darüber berichtet. Es wurden unterschiedliche Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz.

In einem auf Twitter veröffentlichten Video der Klima-Demonstranten ist zu sehen, wie sie aus 10-Liter-Eimern eine dunkle Flüssigkeit auf die Glaswände des Denkmals kippen. Der Protest der Klimaschutz-Aktivisten richtete sich gegen die Bundesregierung: „Wir rasen weiterhin auf die 1,5-Grad-Grenze zu, dahinter lauern die Kipppunkte des Klimas: Die Arktis schmilzt ab. Der Golfstrom kommt zum Erliegen. Der Amazonasregenwald stirbt“, kritisieren die Klimaschutz-Aktivisten. „Die Regierung ist vor der Verfassung in der Pflicht, unsere Lebensgrundlagen und Freiheit zu schützen. Die Regierung kommt ihrer Pflicht nicht nach.“

„Letzte Generation” in Berlin: Aus der Politik hagelt es Kritik

Kritik an der Aktion kam aus der Bundespolitik: „Dass die Klimaaktivisten nichts von Recht und Gesetz halten, zeigen sie schon lange“, so der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Alexander Throm (CDU). „Jetzt haben sie auch ihre Missachtung gegenüber unserem Grundgesetz deutlich gemacht. Die Bundesregierung muss hier endlich handeln und die Strafvorschriften für diese Taten verschärfen.“

Das Monument liegt in direkter Nähe zum Bundestag. dpa
Das Monument liegt in direkter Nähe zum Bundestag.
Das Monument liegt in direkter Nähe zum Bundestag.

Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Fraktion, Katja Mast, teilte auf Twitter mit, die Aktion sei unwürdig. „Sich dafür zu feiern, tritt unsere Werte mit Füßen. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis.“ Deutliche Worte findet auch Konstantin von Notz (Grüne): „Was für eine Scheiß-Aktion!” twittert er.

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Zu der Glasskulptur „Grundgesetz 49“ an der Spreepromenade gehören 19 jeweils rund drei Meter hohe Glasscheiben. Darin sind die 19 Grundrechtsartikel des Grundgesetzes mit Laser eingraviert.

Aktiviste der „Letzten Generation” kleben Plakate an das Denkmal. dpa
Aktiviste der „Letzten Generation” kleben Plakate an das Denkmal.
Aktivisten der „Letzten Generation” kleben Plakate an das Denkmal.

Im Februar hatten Klimaschutz-Demonstranten der Gruppe einen kleineren Baum vor dem Kanzleramt in Berlin gefällt. Die Gruppe Letzte Generation war nach einem Klima-Hungerstreik in Berlin entstanden und fordert mehr Maßnahmen für den Klimaschutz. Seit Anfang 2022 blockiert sie immer wieder Autobahnausfahrten und andere Straßen in vielen Städten, einen Schwerpunkt bildet Berlin. (dpa/bb/mp)

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