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Die Gewerkschaft EVG will wieder streiken – hat aber am Dienstag noch nicht verraten, wann genau. (Archivbild)
  • Die Gewerkschaft EVG will wieder streiken – hat aber am Dienstag noch nicht verraten, wann genau. (Archivbild)
  • Foto: Annette Riedl/dpa

„Unvermeidbar“: Gewerkschaft kündigt neuen Bahnstreik an

Schon bald dürfte auf der Schiene wieder alles stillstehen: Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft will wieder zum großflächigen Streik aufrufen. Eine Einigung im laufenden Tarifkonflikt im Eisenbahnsektor liegt in weiter Ferne.

Fahrgäste müssen sich bald wieder auf weitreichende Warnstreiks im Bahnverkehr einstellen. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will an diesem Donnerstag im laufenden Tarifstreit bei der Deutschen Bahn und 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über die nächste Warnstreikrunde informieren. Details nannte sie zunächst nicht. Bei den bisherigen Streiks hatten die Ankündigungen nur wenige Tage vor dem tatsächlichen Warnstreikbeginn gelegen.

Bahn-Tarifkonflikt eskaliert: EVG will wieder streiken

„Leider ist festzustellen, dass sich am Verhandlungstisch nur wenig bewegt“, teilte die EVG am Dienstag mit. Ein möglicher Tarifabschluss liege noch „in weiter Ferne“. „Vor diesem Hintergrund ist ein weiterer Warnstreik unvermeidbar.“

Die EVG verhandelt derzeit mit rund 50 Eisenbahn-Betrieben über höhere Tarife für insgesamt rund 230.000 Beschäftigte. Im Fokus ist dabei die Deutsche Bahn. Drei Gesprächsrunden mit dem bundeseigenen Konzern liefen bisher ergebnislos.

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Bereits zwei Mal kam es in den vergangenen Wochen und Monaten deshalb zu Warnstreiks auf der Schiene, mit denen die EVG den Regional- und Fernverkehr weitgehend zum Erliegen gebracht hat. Zuletzt hatte sich die EVG dabei auf wenige Stunden am Morgen und am Vormittag beschränkt. Dass weitere Warnstreiks länger ausfallen könnten, hatte EVG-Vorständin Cosima Ingenschay zuletzt angedeutet: „Wir könnten die Bahn wochenlang lahmlegen“, sagte sie Ende April der „Süddeutschen Zeitung“.

Die Gewerkschaft fordert in den Gesprächen mit der Branche unter anderem mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder 12 Prozent bei den oberen Einkommen bei zwölf Monaten Laufzeit. Die Bahn wiederum hat zunächst einen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich von insgesamt 2850 Euro vorgeschlagen, der über mehrere Monate ausgezahlt werden sollte.

EVG droht mit „wochenlangem“ Bahnstreik

Ab März 2024 würde es stufenweise insgesamt 10 Prozent für die unteren und mittleren sowie 8 Prozent für die oberen Lohngruppen geben. Die Laufzeit hätte 27 Monate betragen. Die EVG hat dieses Angebot Ende April als nicht verhandlungsfähig zurückgewiesen.

Auch andere Eisenbahn-Unternehmen hatten in den Tarifgesprächen Angebote unterbreitet. Darin seien zuletzt vermehrt auch monatliche Festbeträge statt Prozente in Aussicht gestellt worden, hieß es von der EVG. Doch in der Höhe seien die Offerten nach wie vor weit von den eigenen Vorstellungen entfernt. (dpa/mp)

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