Twitter Musk
  • Ist bald „Mr. Twitter“: Elon Musk.
  • Foto: icture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand

Twitter bald nur für Geld? Musk erwägt Gebühr von bestimmten Nutzern

Tesla-Boss Elon Musk hat es geschafft – und sich Twitter zu einer Rekord-Summe unter den Nagel gerissen. Der baldige Chef des sozialen Netzwerkes hatte bereits durchblicken lassen, dass er für Twitter ein Abo-Modell für besser halte. Bald könnten Profi-Nutzer zur Kasse gebeten werden könnten. Auch soll Musk den Dienst in wenigen Jahren wieder zurück an die Börse bringen wollen.

„Twitter wird für gelegentliche Nutzer immer kostenlos sein, für gewerbliche/staatliche Nutzer aber vielleicht ein wenig kosten“, twitterte der Tech-Milliardär in der Nacht zum Mittwoch.

Musk und Twitter wollen Übernahme bis Jahresende abschließen

Der 50-jährige Tesla-Chef will Twitter übernehmen und wirft dem Kurznachrichtendienst vor, die Redefreiheit auf der Plattform zu stark einzuschränken. Musk hat sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf einen rund 44 Milliarden Dollar schweren Deal geeinigt, ist aber darauf angewiesen, dass ihm genug Aktionäre ihre Anteile abtreten. Twitter und Musk wollen die Übernahme bis Jahresende abschließen.

Twitter verdient sein Geld zurzeit fast ausschließlich mit Werbung, hauptsächlich in Form von Tweets, die Unternehmen für Geld in den Nachrichtenstrom von Nutzern einbringen können. Musk hatte bereits vor Beginn seiner Übernahme-Attacke geschrieben, er finde Abo-Modelle für Dienste wie Twitter besser und halte den Fokus für falsch, weil dies großen Konzernen zu viel Macht gebe. Zwischen Werbekunden und Online-Plattformen gibt es immer wieder Spannungen, wenn dort etwa extreme Beiträge auftauchen, neben denen sie ihre Produkte nicht platziert sehen wollen.

Bei Twitter Blue gibt es bereits Abo-Option

Twitter experimentiert bereits mit Abo-Geschäftsmodellen in seinem Angebot Blue, das unter anderem in den USA verfügbar ist. Kunden von Twitter Blue können unter anderem bis zu 30 Sekunden lang fertige Tweets verändern. Auch werden Tweet-Serien besser lesbar angezeigt, und es gibt die Möglichkeit, gespeicherte Tweets in Ordnern zu organisieren. Das Abo kostet in den USA 2,99 Dollar im Monat.

Im Online-Geschäft setzten sich bisher für Nutzer kostenlose Dienste wie Facebook und Google, die ihr Geschäft mit Werbung auf Basis von Nutzerinformationen machen, klar gegen Abo-Modelle durch. So war vor Jahren die gebührenpflichtige Twitter-Alternative App.net gescheitert.

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Musk will Twitter nach der Übernahme von der Börse nehmen. Er argumentierte, dass der Dienst nur so sein Potenzial als Plattform für Redefreiheit voll entfalten könne. Dem „Wall Street Journal“ zufolge warb er bei potenziellen Investoren damit, dass Twitter in wenigen Jahren an die Börse zurückkehren könne. Musk habe einen Zeitraum von drei Jahren genannt, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen.

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Musk hat für den Deal Finanzierungszusagen von 46,5 Milliarden Dollar präsentiert. Davon sind 25,5 Milliarden Dollar Kredite, die zum Teil mit seinen Tesla-Aktien besichert werden sollen.

Bis zu 21 Milliarden Dollar will er selbst aufbringen. Musk versucht laut Medienberichten, dafür Partner wie Finanzinvestoren zu gewinnen. Sie könnten später Kasse machen, wenn Twitter wieder an die Börse gehen sollte. (alp/dpa)

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