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Elon Musk
  • Elon Musk (Archivbild)
  • Foto: IMAGO / Political-Moments

„Keine gute Mischung“: Warum Musks Twitter-Übernahme so gefährlich ist

Der Mann ist galaktisch reich, voller Visionen – und ziemlich unberechenbar. Und bald ist er wohl auch noch der Mann, der bei Twitter sagt, wo es langgeht: Elon Musk brach in wenigen Tagen den Widerstand der Firma gegen seine Kaufattacke – indem er sagenhafte 46,5 Milliarden Dollar zusagte. Jetzt müssen noch genug Aktionäre Musk ihre Anteile verkaufen. Und was kommt dann? Nichts Gutes, befürchten viele.

Was will der Chef eines Elektroauto-Herstellers, einer Weltraumfirma und eines Entwicklers von Gehirn-Implantaten mit der Plattform, die 217 Millionen Menschen weltweit verbindet? „Ich will Twitter besser machen als jemals zuvor“, erklärte Musk. Er will neue Funktionen anbieten – und die bisher geheimen Algorithmen öffentlich machen. „Die freie Meinungsäußerung ist das Fundament einer funktionierenden Demokratie. Und Twitter ist der digitale Ort, an dem Themen debattiert werden, die von grundlegender Bedeutung für die Zukunft der Menschheit sind“, so Musk.

Und was genau versteht der gebürtige Südafrikaner unter „freier Meinungsäußerung“? „Wenn jemand, den man nicht mag, etwas sagen darf, was man nicht mag.“ Im Rahmen der Gesetze sollten alle Meinungen erlaubt sein. Twitter mit Redefreiheit sei wichtig für die Demokratie und minimiere die Risiken für die Zivilisation, findet Musk.

Corona-Leugner sind begeistert von Musks Twitter-Übernahme

Eine Meinung, bei der vor allem Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker und Trump-Anhänger elektrisiert applaudieren. Es sind nämlich besonders diese Gruppen, die lautstark ein Ende der „Zensur“ auf Twitter fordern, damit sie ihre Hetze ungefiltert rausknallen können.

Andere sind alarmiert: US-Technologieanalyst Rob Enderle warnt vor Musks unberechenbarer Exzentrik. „Es ist, als würde er mit einer Schere in der Hand herumrennen. Schlechte Impulskontrolle und zu viel Geld sind keine gute Mischung.“ Völlig unkontrollierte Äußerungen auf Twitter würden nur schaden: „Die Trolle übernehmen, sie werden zu feindselig und vertreiben Menschen von der Plattform.“

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Immerhin: Die Befürchtung, der wegen seiner Hetze von Twitter verbannte Ex-US-Präsident Donald Trump würde sich nach der Übernahme direkt wieder einloggen, scheint vorerst unbegründet. Trump sagte dem Sender Fox News, er wolle nicht zu Twitter zurück, selbst wenn er es dürfte. Er pöbelt und polarisiert lieber weiter auf seiner eigenen Twitter-Alternative Truth Social auf, die jedoch bisher ein Schattendasein führt.

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