100-jähriges Jubiläum, doch es gibt wenig zu feiern – der Versandhandel Klingel beantragt ein Insolvenzverfahren.
  • 100-jähriges Jubiläum, doch es gibt wenig zu feiern – der Versandhandel Klingel beantragt ein Insolvenzverfahren.
  • Foto: dpa

Traditionsreiches Versandhaus ist insolvent – droht 1800 Mitarbeitern das Aus?

Der Krieg in der Ukraine und die Digitalisierung stellten das Traditionsunternehmen vor große Herausforderungen – jetzt meldet der Versandhändler Klingel Insolvenz an. 1800 Mitarbeiter sind von diesem Umbruch betroffen.

Im 100. Jahr nach seiner Gründung hat der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. „Der Geschäftsbetrieb läuft weiter, und die Kundinnen und Kunden können ihre Bestellungen aufgeben und erhalten wie gewohnt ihre Ware“, sagte Marcus Katholing von der Restrukturierungsgesellschaft Pluta in einer Mitteilung der Klingel-Gruppe mit Sitz in Pforzheim. Auch die Abwicklung etwa von Retouren sei sichergestellt.

Klingel insolvent: Mehrere Unternehmen betroffen

Gründe für das Insolvenzverfahren seien unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022, hieß es in der Mitteilung. Wiederum sollen demnach gerade die Digitalisierung beispielsweise im Vertrieb und beim Marketing sowie der Fokus auf den Online-Handel bei der Sanierung helfen.

Das könnte Sie auch interessieren: Beliebtes Gosch-Restaurant auf Sylt muss Insolvenz anmelden

Neben der K – Mail Order GmbH & Co. KG, die Hauptgesellschaft der Gruppe, befinden sich den Angaben vom Mittwochnachmittag zufolge auch die Hamburger Tochtergesellschaften Impressionen Versand GmbH und die Schneider GmbH & Co. KG in einem Eigenverwaltungsverfahren. In den drei Unternehmen arbeiten demnach rund 1800 Menschen. Die weiteren Gesellschaften der Firmengruppe, die insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen, seien nicht betroffen. (dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp