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Kerzen am Fundort des Toten
  • Am Fundort des getöteten Mannes in Horn-Bad Meinberg haben Menschen Kerzen aufgestellt. Das Entsetzen in dem Ort ist groß.
  • Foto: Sebastian Vogt/Stadt Horn-Bad Meinberg/dpa

Tödliche Attacke auf Obdachlosen: Werden Jugendliche immer brutaler?

Sie sind gerade mal zwischen 14 und 15 Jahre alt – und haben einen Mann getötet. Aus purer Gewaltlust? Aus einem perversen Geltungsdrang? Drei Teenager-Jungs sollen einen Obdachlosen attackiert und mit Messerstichen umgebracht haben. Sie filmten ihre Tat, verbreiteten das Video danach. Häufen sich solle Fälle gerade?

Eine tödliche Attacke – einfach so: Die Staatsanwaltschaft geht von einer zufälligen Begegnung von Opfer und Tätern aus. Die beiden 15-Jährigen haben den Angriff gestanden. Das Entsetzen über die furchtbare Tat ist groß. Und viele fragen sich: Werden Jugendliche immer brutaler?

Erst vor einem guten halben Jahr gab es in NRW einen ähnlichen Fall: Die zwölfjährige Luise wurde im März in einem Wald bei Freudenberg erstochen. Von zwei Mädchen, selbst erst zwölf und 13 Jahre alt. Vor Gericht kommen sie nicht – sie sind noch nicht strafmündig.

Statistik: Mehr Jugendliche verüben Gewaltdelikte

Und es stimmt: Die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen ist in der Statistik in NRW für 2022 gestiegen. Bei den unter 21-Jährigen bei Körperverletzungen 2022 sogar um ein Drittel gegenüber 2021.

Kriminologe Professor Thomas Feltes erklärt, dass die Zahlen der Gewalttaten von Jugendlichen lange rückläufig waren. Der Experte sagt, die aktuellen Fälle lassen sich auch mit den Pandemie-Einschränkungen erklären. Corona habe bei Jugendlichen Wirkung hinterlassen: „Die Folgen sehen wir jetzt nicht nur in der Bildung.“ Auch im sozialen Bereich seien Defizite entstanden. Mit fatalen Folgen.

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Feltes betont aber, dass er sich nicht zu Einzelfällen äußert, sondern zur generellen Entwicklung: „Es gibt keinen Grund wieder in die alte Leier zu verfallen, die Jugend war noch nie schlimmer als heute“, stellt er klar.

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