Menschen am Computer
  • Oje, der Chatbot kann das auch? Viele Menschen bangen um ihren Job.
  • Foto: imago/Westend61

Studien zeigen: Diese Jobs sind durch Künstliche Intelligenz bedroht

Erledigt KI meinen Job exakter als ich? Ist ein Bot besser als mein Verstand? Und wann merkt meine Chefin das? Seit Textroboter wie ChatGPT allgemein bekannt und zunehmend beliebt sind, herrschen Faszination und Unsicherheit: Was bedeutet Künstliche Intelligenz für mich und meinen Job? Zwei Studien liefern jetzt erste Antworten.

Die erste stammt von Leuten, die es wissen sollten: Den Machern von GPT selbst. Forscher des Start-up-Unternehmens OpenAIn haben mit der University of Pennsylvania analysiert, auf wen sich ChatGPT am stärksten auswirkt. Das Ergebnis: Es trifft die Kolleg:innen aus der Buchhaltung! Mindestens die Hälfte dieser Jobs könnten mit KI viel schneller erledigt werden.

Besonders bedroht: Kolleg:innen aus der Buchhaltung

Sie sind allerdings nicht die einzigen: Auch Mathematiker, Programmiererinnen, Dolmetscher, Autorinnen und Journalistinnen haben Grund, sich Sorgen zu machen. Mag ja sein, dass KI-Systeme momentan noch manchmal wildes Zeug „halluzinieren“ – bei Aufgaben wie Übersetzung, Klassifizierung, kreativem Schreiben und Generierung von Computercodes sind sie aber jetzt schon wirklich gut. Und werden immer besser.

Deshalb lautet die Prognose auch: Früher oder später werden die meisten Arbeitsplätze in irgendeiner Form betroffen sein. Rund 80 Prozent der Arbeitnehmer*innen in den USA haben Jobs, die teilweise durch generative KI schneller erledigt werden könnten.

Wobei: Es gibt natürlich auch Ausnahmen: Köchinnen zum Beispiel, Kfz-Mechaniker und Jobs in der Öl- und Gasförderung, in Forst- und Landwirtschaft.

Studie: 300 Millionen Jobs könnten durch KI wegfallen

Die Investmentbank Goldman Sachs hat ebenfalls eine Studie zum Thema erstellen lassen.Das Ergebnis: Die generative KI könnte bis zu einem Viertel der derzeitigen Arbeit ersetzen. „Rechnet man unsere Schätzungen auf die ganze Welt hoch, so könnte generative KI das Äquivalent von 300 Millionen Vollzeitarbeitsplätzen der Automatisierung aussetzen“, steht in dem Forschungsbericht.

Für viele Forscher und Expertinnen steht fest: Künstliche Intelligenz wird die Welt verändern – wie das Internet oder Smartphones. Aber ganz so simpel, schnell und geschmeidig wird das nicht laufen. Der Potsdamer Informatik-Professor Christoph Meinel sieht zum Beispiel ein riesiges Hindernis: den gigantischen Strombedarf. „Viele Erwartungen an die KI erscheinen mir überzogen und im Hinblick auf deren Energieverbrauch auch unrealistisch“, sagt er.

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Erfolgreichen KI-Anwendungen basieren auf „Deep Learning“, also dem Training mit riesigen Datenmengen. „Und die verschlingen Unmengen an Energie“, so Professor Meinel. Das ist fatal für das Klima. „Wir müssen erst deutlich energieeffizientere KI-Systeme entwickeln.“ Das wird vielleicht noch dauern – aber die Veränderung kommt, so viel steht fest.

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