Ylenia Kreuztal
  • Ein umgestürzter Baum auf Gleisen im Kreuztal in Nordrhein-Westfalen.
  • Foto: picture alliance/dpa | Kai Osthoff

Stromausfälle, Schulen dicht: So wütete „Ylenia“ im Rest von Deutschland

Neben Hamburg und dem Norden sind die Auswirkungen von Sturmtief „Ylenia“ auch im Rest Deutschlands zu spüren: In Nordrhein-Westfalen und Bayern fiel etwa kurzzeitig der Strom aus, auf die Gleise der Wuppertaler Schwebebahn stürzten Bäume. Ein Überblick:

Ein 40 Meter hoher Baum stürzte auf die Schienen der berühmten Schwebebahn. Die Feuerwehr sei mit einem Kran- und einem Leiterwagen im Einsatz gewesen, habe den Baum noch in der Nacht zersägt und weggeräumt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zuvor hatte der WDR berichtet. Laut dem Bericht sollen Statiker noch prüfen, ob die Schwebebahn am Donnerstag planmäßig an der Stelle fahren kann.

„Ylenia“: Stromausfälle im Münsterland und in Bayern

Auch in anderen Teilen des Westens ging es teils chaotisch zu: Eine Corona-Teststation in Kleve am Niederrhein hielt dem Sturm am Mittwochabend nicht stand, der Wind zerstörte das Zelt des Drive-in-Testzentrums in Nordrhein-Westfalen, wie die Feuerwehr mitteilte. Verletzt wurde nach Feuerwehrangaben niemand. Bäume blockierten nach Angaben der Bahn vereinzelt Nebenstrecken im Raum Dortmund. Vorübergehend war demnach die Verbindung Dortmund-Münster betroffen.

Von „Ylenia“ umgeweht: Ein LKW liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn A29. picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam
Umgewehter Lkw
Von „Ylenia“ umgeweht: Ein LKW liegt mitten auf der Huntebrücke der Autobahn A29.

Umgestürzte Bäume machten, laut „Wetter Online“, auch einigen Regionen des westlichen Münsterlandes zu schaffen. Dort wurde von Stromausfällen berichtet, mindestens 54.000 Haushalte waren zwischenzeitlich ohne Strom. Die Stromversorgung sei nun aber wieder hergestellt, so der Betreiber. Auch in Bayern ist bei Tausenden Haushalten der Strom ausgefallen. Alleine der größte Stromnetzbetreiber des Freistaats, Bayernwerk Netz, verzeichnete 10.000 Betroffene. Auch dort wurde die Versorgung meist in sehr kurzer Zeit wiederhergestellt. Ursache für die Ausfälle waren auch dort umstürzende Bäume, die auf die Leitungen fielen.

Sturmtief „Ylenia“: Mehrere Regionen in Deutschland betroffen

Ebenfalls von „Ylenia“ gebeutelt: die Hauptstadt. Die Berliner Feuerwehr rief am Donnerstagvormittag zum zweiten Mal den Ausnahmezustand aus. Die Einsatzkräfte wurden bis zu mehr als 100 Einsätzen gerufen. Meistens hätten die Feuerwehrleute Bäume und Äste beseitigt, die auf der Straße und zum Teil auch auf Autos lagen. Menschen seien nicht verletzt worden. Bereits in der Nacht zu Donnerstag hatte die Feuerwehr den Ausnahmezustand ausgerufen.

Auch am Tegeler See in Berlin peitschte das Wasser. picture alliance/dpa | Jörg Carstensen
Ylenia Berlin Sturm
Auch am Tegeler See in Berlin peitschte das Wasser.

Freuen dürften sich hingegen Schüler:innen in einigen Teilen Deutschlands – für sie gibt es sturmfrei: In Nordrhein-Westfalen sagte Landesschulministerin Yvonne Gebauer (FDP) den Unterricht für Donnerstag ab. Auch in mehreren Regionen Niedersachsens und Bayerns dürfen Schülerinnen und Schüler am Donnerstag wegen der Wetter-Gefahren zu Hause bleiben.

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Zoos, etwa in Berlin, Wuppertal in Nordrhein-Westfalen und in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) blieben am Donnerstag vorsorglich geschlossen. In Hamburg und anderen Städten wurde der Besuch von Friedhöfen untersagt. Auch viele Skigebiete stellten sich auf die Orkantiefs ein. Bereits am Mittwoch stand etwa die Fichtelberg Schwebebahn in Sachsen still. Wegen der Baumbruchgefahr sollen einige Loipen gesperrt werden. In vielen Städten wurden die Wochenmärkte für Donnerstag abgesagt.

Ein Baum ist im Kreuzberg umgestürzt und auf Autos gefallen. picture alliance/dpa | Gerd Roth
Umgestürzter Baum
Ein Baum ist in Kreuzberg umgestürzt und auf Autos gefallen.

Ab Donnerstagnachmittag lässt der Wind von Tief „Ylenia“ laut DWD zwar langsam nach. Die Verschnaufpause dürfte jedoch nur kurz sein: Bereits für Freitagmittag wird das nächste Orkantief – „Zeynep“ genannt – von den Britischen Inseln kommend erwartet.

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Laut DWD wird wahrscheinlich wieder vor allem die nördliche Hälfte betroffen sein. Doch die Prognosen seien hierbei nicht ganz sicher: „Die Modelle haben da immer noch sehr unterschiedliche Simulationen“, sagte Andreas Friedrich, Meteorologe und Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes, am Mittwoch. Die Wetterlage sei sehr dynamisch. (alp/dpa)

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