Einsatzzelt der Ermittler
  • Suchteams der Polizei kehren aus Fahrzeugen mit deutscher und portugiesischer Zulassung in ein Einsatzzelt zurück.
  • Foto: Joao Matos/AP/dpa

So läuft die spektakuläre Suchaktion nach verschwundener Maddie in Portugal

Es ist 16 Jahre her, dass die kleine Maddie verschwand – gibt es jetzt Hoffnung, die quälende Ungewissheit über ihr Schicksal zu beenden? Fest steht: Die neue Suchaktion in Portugal sorgt über die Grenzen Europas hinaus für viel Aufsehen. Initiiert wurde sie vom Bundeskriminalamt.

Am Arade-Stausee nahe der Gemeinde Silves warten Journalisten aus aller Welt, sogar ein Team des brasilianischen TV-Senders RecordTV. Auf TV-Bildern ist zu sehen, wie zum Teil vermummte Polizisten und Spürhunde den Uferbereich durchkämmten. Auch Taucher waren im Einsatz. Die Frage ist: Gibt es tatsächlich neue Hinweise? So richtig will sich dazu offiziell niemand äußern.

Ermittler: Neue Suche nach Maddie beruht auf „Entwicklungen in jüngster Zeit“

Was bekannt ist: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen den vorbestraften Deutschen Christian B.. Man ist davon überzeugt, dass der heute 46-Jährige, der sich in Portugal aufhielt, als Maddie verschwand und aktuell wegen eines Sexualverbrechens hinter Gittern sitzt, das Mädchen entführt und ermordet hat. Kommen die neuen Hinweise von ihm? Der Sprecher der Staatsanwaltschaft in Braunschweig, Hans Christian Wolters, sagt nur so viel: Die Aktion beruhe auf „Entwicklungen in jüngster Zeit“.

Der spanische Polizist José Ángel Sánchez, erfahrener Experte für Vermisstenfälle, sieht die Aktion kritisch: „Ich glaube, sie suchen nach biologischen Überresten, aber es ist sehr schwierig für die Hunde, sie nach so vielen Jahren aufzuspüren“, sagte er dem Sender RTVE.

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Der frühere Inspektor der portugiesischen Kriminalpolizei, Francisco Chagas, ist optimistischer: Die Polizei verfüge heute über Mittel, „die sie vor 16 Jahren, aber auch sogar vor vier oder fünf Jahren nicht hatte“, sagte er CNN Portugal.

„Stellen wir uns vor, dass die Decke, in die das kleine Mädchen eingewickelt war, dort vergraben wurde. Sechzehn Jahre sind nicht genug Zeit, um sie völlig zu Staub werden zu lassen.“ Es wird erwartet, dass die Suche noch bis Donnerstag andauert.

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