x
x
x
„Goldene Kutsche“ der Niederlande.
  • 2016 fuhr sie zum letzten Mal: die „Goldene Kutsche“.
  • Foto: picture alliance/dpa/ANP POOL | Frank Van Beek / Pool

Sklaverei-Illustration: Niederländische Königskutsche wird eingemottet

Nach fast 125 Jahren hat sie ausgedient: Die „Goldene Kutsche“ des niederländischen Königshauses wird bis auf Weiteres nicht genutzt. Da auf einer Illustration ein rassistisches Motiv zu sehen ist, war das Gefährt der Royals seit Jahren umstritten. Nun fiel die Entscheidung: einmotten.

König Willem-Alexander teilte das Aus für die Kutsche am Donnerstag in einer Videobotschaft mit. Solange die koloniale Vergangenheit noch umstritten sei, werde er nicht in der Kutsche fahren. „Wir können die Vergangenheit nicht neu schreiben. Wir können aber gemeinsam versuchen, damit ins Reine zu kommen“, sagte der König. „Die ,Goldene Kutsche‘ wird erst dann wieder fahren können, wenn die Niederlande dafür reif sind. Und das ist jetzt noch nicht der Fall.“

Niederlande: „Goldene Kutsche“ der Königsfamilie wird eingemottet

Die „Goldene Kutsche“ ist Symbol der Monarchie, doch für viele auch Symbol für Rassismus und Unterdrückung in mehr als 200 Jahren Kolonialgeschichte. Seit Jahren wird heftig darüber gestritten, ob der König das Gefährt weiter nutzen soll. Anlass des Streits ist die Illustration „Huldigung der Kolonien“ auf einer Seitenwand der Kutsche. Zu sehen ist eine weiße Frau auf einem Thron, zu ihren Füßen knien schwarze, halbnackte Menschen und bieten Geschenke an.

Das hier könnte Sie auch interessieren: Nach Rassismusvorwürfen: Beliebter Freizeitpark baut umstrittene Attraktion um

Das Königspaar fährt traditionell mit der „Gouden Koets“, die 1898 einst ein Geschenk der Amsterdamer Bevölkerung an Königin Wilhelmina war, jedes Jahr im September zur Eröffnung des parlamentarischen Jahres. Zuletzt war das 2015, danach wurde das fast 125 Jahre alte Gefährt umfassend restauriert. Seit vergangenem Sommer ist sie im Amsterdamer Museum für Stadtgeschichte zu sehen. Die Ausstellung endet im Februar. (alp/dpa)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp