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Spaniens Kronprinzessin Leonor im Sommerurlaub auf Mallorca.
  • Hier spaziert Spaniens Kronprinzessin Leonor im Sommerurlaub noch auf Mallorca. Bald muss Leonor in voller Militärmontur durch den Schlamm kriechen. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Clara Margais

Rettet sie so das Königshaus? Spanische Prinzessin geht mutigen Schritt

Eine in Militärmontur durch den Schlamm kriechende Prinzessin hat es in Spanien noch nie gegeben: Kronprinzessin Leonor will eine Militärausbildung absolvieren. Bei Königshaus-Anhängern schürt das Hoffnungen auf die Rettung der angeschlagenen Monarchie in Madrid.

Noch büffelt Leonor mit Gleichaltrigen aus aller Welt im Internat in Wales. Nach dem Abitur und dem Sommerurlaub beginnt für die 17-Jährige aber der Ernst des Lebens: Ende August startet sie in Saragossa eine dreijährige militärische Ausbildung, wie die Regierung und das Königshaus mitteilten.

Das zierliche blonde Mädchen mit dem oft verträumten Gesicht wird dann unter anderem schießen lernen, in tonnenschwere Panzer klettern und wohl auch in voller Militärmontur durch den Schlamm robben müssen. Leonor gab zunächst keine Stellungnahme dazu ab. Das Königshaus versicherte aber: Sie freue sich darauf.

Spanien: Kronprinzessin Leonor wird Soldatin

Die junge Kronprinzessin, die am 31. Oktober volljährig wird, soll wie ihr Vater, König Felipe VI., in allen drei Waffengattungen ausgebildet werden. Mehr noch: Sie wird dann wie noch nie zuvor im Blickpunkt der spanischen Öffentlichkeit stehen. Denn auf Leonor ruhen die Hoffnungen aller Anhänger des Königshauses, dass die Monarchie-Untergangs-Prophezeiungen einiger linker Politiker, Beobachter und Medien doch nicht wahr werden.

Spaniens König Felipe VI. (l.) und Königin Letizia (r.) machen mit ihren Töchtern Kronprinzessin Leonor (2.v.l.) und Infantin Sofia einen Spaziergang durch das Zentrum von Palma de Mallorca (Archivbild). dpa
Spaniens König Felipe VI. (l.) und Königin Letizia (r.) machen mit ihren Töchtern Kronprinzessin Leonor (2.v.l.) und Infantin Sofia einen Spaziergang durch das Zentrum von Palma de Mallorca (Archivbild).
Spaniens König Felipe VI. (l.) und Königin Letizia (r.) machen mit ihren Töchtern Kronprinzessin Leonor (2.v.l.) und Infantin Sofia einen Spaziergang durch das Zentrum von Palma de Mallorca (Archivbild).

Die Chancen stehen nicht schlecht. Denn Leonor hat sich bisher als wahres royales Musterkind erwiesen. Anders als etwa ihr Opa, Altkönig Juan Carlos, der dem Image der „Casa Real“ mit mehreren Skandalen und Affären schweren Schaden zufügte, folgte Leonor de Borbón bisher dem Beispiel ihres Papas Felipe, der als „Saubermann“ gilt.

Leonor: Hoffnung des spanischen Königshauses

Laut spanischen Medien gilt sie als sehr organisiert und ordentlich, aber auch als schüchtern, verschlossen und misstrauisch. Die militärische Ausbildung, die in Spanien nicht zuletzt deshalb naheliegend ist, weil der König oder die Königin als Staatsoberhaupt zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist, werde die künftige Königin auch menschlich formen, beteuert das Königshaus.

Dem jetzigen Monarchen werfen einige vor, er sei zu konservativ, zu langweilig, zu steif. Noch steht eine Ablösung des 55-Jährigen überhaupt nicht zur Debatte, aber eine vorzeitige Abdankung Felipes wird auch nicht ausgeschlossen.

Spaniens König Felipe gilt als zu konservativ

„Die parlamentarische Monarchie ist ein Element der Stabilität, das in den aktuellen Zeiten politischer und institutioneller Unruhen Vertrauen einflößt. Und in der Hoffnung auf Stabilität hat Leonor eine Schlüsselrolle inne“, schrieb am Mittwoch die renommierte Zeitung „El Mundo“.

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In den Cafés der Hauptstadt Madrid hörte man ebenfalls vor allem positive Stimmen. Von Älteren, aber auch von Jüngeren. „Also, für mich ist die Monarchie nicht zeitgemäß, sie gehört abgeschafft. Aber Leonor bringt vielleicht etwas frischen Wind in den Laden rein“, meinte etwa Architekturstudent Pedro (22).

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