x
x
x
Probe für Montag: Mitglieder der Königsgarde marschieren für die Prozession mit dem Sarg von Königin Elizabeth II. vom Buckingham Palace zur Westmister Hall in London.
  • Probe für Montag: Mitglieder der Königsgarde marschieren für die Prozession mit dem Sarg von Königin Elizabeth II. vom Buckingham Palace zur Westmister Hall in London.
  • Foto: picture alliance/dpa/PA Wire

Queen-Beisetzung: Wer kommt, was unerwünscht ist – und wer ausgeladen wurde

Auch nach ihrem Tod ist die Queen noch für ihr Volk da: Von Schottland reiste ihr Sarg nach London, hier wie dort machten ihr zehntausende Menschen die Aufwartung. Am Montag ist es dann so weit: Elizabeth findet nach über 70 Jahren im Dienste Britanniens ihre letzte Ruhe. Und bei der finalen Ehrerbietung in Westminster Abbey will natürlich alle Welt dabei sein. Aber der Platz ist begrenzt, die Regeln strikt – und den Privatjet müssen selbst gekrönte Häupter stehen lassen.

Für die Königin fährt Großbritannien den vollen Prunk eines Staatsbegräbnisses auf – diese Zeremonie ist dort übrigens Monarchen vorbehalten. Und es dürfte eng werden: Laut „Gala“ stehen 2000 Staatsoberhäupter, Würdenträgerinnen, Präsidenten und Royals auf der Liste. Was für ein krasser Kontrast zur Beisetzung des mit 99 Jahren verschiedenen Prinz Philip im April 2021! Daran durften wegen der Corona-Regeln nur die engsten Familienmitglieder teilnehmen. Die Queen saß einsam in der Kapelle – das Bild prägte sich als Symbol des Leidens in der Pandemie bei den Briten ein.

Das könnte Sie auch interessieren: Hamburger Professor: Die Queen hat massiv vom Kolonialismus profitiert

„Dies ist das größte internationale Ereignis, das wir in den vergangenen Jahrzehnten organisiert haben“, so ein Staatsdiener zur britischen News-Agentur PA. Das sei ungefähr so, als müsse man hunderte Staatsbesuche auf einmal organisieren. Dass US-Präsident Joe Biden sein Kommen angekündigt hat, macht die ganze Sache nochmal diffiziler. Dieser gigantische Sicherheitsapparat! Kaum vorstellbar, dass der 79-Jährige sich in einem Shuttlebus zur Westminster Abbey kutschieren lässt.

Staatsoberhäupter sollen in Shuttlebussen anreisen

Genau so ist die Anreise der Staatenlenker und Würdenträger allerdings vorgesehen: Den Gästen soll ausdrücklich mitgeteilt worden sein, auf Hubschrauberflüge oder eigene Wagen zu verzichten. Bei so vielen Staatsgästen würde das ein heilloses Chaos geben – auch sicherheitstechnisch nicht zu verantworten. Also sollen die trauernden Hochkaräter grüppchenweise in Bussen an den Ort des Geschehens chauffiert werden.

In der Westminster Abbey treffen dann die very Wichtigen des Weltgeschehens aufeinander. So zum Beispiel Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin, das japansiche Kaiserpaar, Tierfilm-Legende Sir David Attenborough, und auch der König der neuseeländischen Maori hat den Flug nach London schon gebucht.

Queen-Beisetzung: Putin ist unerwünscht

Ebenfalls einen weiten Weg hat Chris Waller, australischer Star-Pferdetrainer. Ihn schätzte die Queen sehr, er tranierte einen ihrer Hengste. Auf den Kirchenbänken werden aber auch durchaus umstrittene Männer wie der Noch-Präsident von Brasilien, Jair Bolsonaro, und Recep Tayyip Erdoğan, der Präsident der Türkei, Platz nehmen. Macht und Einfluss allein reichen aber nicht: Explizit unerwünscht sind Russland und Belarus sowie das südostasiatische Myanmar. Der Iran ist nur auf Botschafterebene zugegen.

Aus Deutschland fliegt Frank-Walter Steinmeier mit Ehefrau Elke Büdenbender ein. Der Bundespräsident hat sich auch schon ins Kondolenzbuch in der britischen Botschaft in Berlin eingetragen: „Ihre Majestät hat meinem Land die Hand zur Versöhnung gereicht“, schrieb er, „und Deutschland bleibt Ihrem Vorbild von Freundschaft und Humanität verpflichtet.“

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp