Einsatzkräfte treffen vor Ort ein, nachdem Anwohner ihre Häuser aufgrund des Bebens verlassen haben.

Das Beben der Stärke 4,4 versetzte viele Menschen in Neapel in Panik Foto: picture alliance/dpa/LPS via ZUMA Press Wire | Antonio Balasco

Panik am Supervulkan: Erde in Neapel bebt

Erneut wird die Region im Westen der italienischen Millionenstadt Neapel von mehreren Erdbeben erschüttert. Menschen laufen verängstigt auf die Straßen. Der Bürgermeister empfiehlt: Ruhe bewahren.

Der dicht besiedelte Westen der süditalienischen Millionenmetropole Neapel ist erneut von einem starken Erdbeben erschüttert worden. Das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) gab die Stärke mit 4,4 an. Die Messwarte verortete das Epizentrum in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan unterhalb der Stadt. 

In der Stadt Pozzuoli rannten Menschen in Panik auf die Straßen. Der Eisenbahnverkehr wurde sicherheitshalber eingestellt. In vielen Schulen wurde der Unterricht unterbrochen. Größere Schäden wurden zunächst nicht gemeldet. In der Region halten sich derzeit schon viele Urlauber auf, insbesondere auf vorgelagerten Inseln wie Capri.

Bürgermeister fordert Polizei auf, Patrouille zu gehen

Der bislang stärkste Erdstoß wurde nach Angaben des Instituts kurz nach der Mittagsstunde registriert, um 12.07 Uhr. Zudem gab es viele weitere Beben, was Experten einen Schwarm nennen. Die Erschütterungen waren besonders deutlich in den Ortschaften rund um die Phlegräischen Felder zu spüren wie in Pozzuoli. 

Bürgermeister Gigi Manzoni empfahl, Ruhe zu bewahren. „Die starken Erschütterungen haben die Bevölkerung unweigerlich in Angst und Schrecken versetzt“, erklärte er. Manzoni wies die Polizei an, mit Patrouillen auf die Straße zu gehen.

Seit mehreren Monaten vermehrt Beben 

Die Phlegräischen Felder sind ein Gebiet mit hoher vulkanischer Aktivität in unmittelbarer Nähe der Millionenstadt Neapel und werden seit geraumer Zeit von Erdbeben heimgesucht. Meistens sind es kaum spürbare Erschütterungen. In den vergangenen Monaten kam es jedoch mehrfach zu heftigeren Beben. Seit elf Jahren gilt für das Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht aufruft. 

Supervulkane zeichnen sich durch eine besonders große Magmakammer und enorme Gewalt aus. Anders als normale Vulkane explodieren sie regelrecht. Niemand kann jedoch sagen, wann der nächste Ausbruch stattfinden wird.

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In der Nähe von Neapel liegt auch der Vulkan Vesuv, dessen Ausbruch vor fast 2000 Jahren die antike Stadt Pompeji unter sich begrub. Heute ist dort eine archäologische Ausgrabungsstätte, die vergangenes Jahr von mehr als vier Millionen Menschen besucht wurde. (dpa/mp)

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