Die Corona-Variante BA.5 führt vermehrt zu Husten, in der Regel ist der Krankheitsverlauf jedoch mild.
  • Die Corona-Variante BA.5 führt vermehrt zu Husten, in der Regel ist der Krankheitsverlauf jedoch mild.
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Omikron-Subtyp verbreitet sich rasant: Was macht BA.5 mit uns?

Die Corona-Sommerwelle ist in vollem Gange, BA.5 breitet sich rasend schnell aus – und seit Mitte Juni steigt die Kurve der Intensivpatienten mit Covid-19 in Deutschland auch wieder an. Trotzdem entwarnt das RKI: BA.5 sorge nicht für schwerere Verläufe. Doch welche Symptome verursacht die Mutation – und welche Folgeschäden?

Es gebe keine Hinweise darauf, dass die nun dominierende Omikron-Sublinie BA.5 schwerere Verläufe verursache oder tödlicher sei als vorherige Varianten, schreibt das RKI im Covid-19-Wochenbericht am Donnerstag. Dennoch sei „allein durch die starke Zunahme der Infektionsfälle“ auch eine entsprechend höhere Zahl schwerer Verläufe zu beobachten, die zu mehr Krankenhauseinweisungen führe. „Die Sterbefallzahlen steigen im Zusammenhang mit den hohen Infektionszahlen bzw. Nachmeldungen an, allerdings bisher nur leicht.“

RKI: BA.5 für Großteil von Infektionen in Deutschland verantwortlich

Eine Theorie dazu ist, dass die Omikron-Varianten die oberen Atemwege zwar schnell und massiv befallen können, aber die Lungenzellen seltener betroffen sind. Bei den anfänglichen Corona-Infektionen waren die Lungen wesentlich schlimmer betroffen, was zu mehr Todesfällen geführt hat.

Den RKI-Daten zufolge ist die sich schnell ausbreitende BA.5-Mutation, die zuerst im Juni in Südafrika nachgewiesen wurde, immer noch für den Großteil der Corona-Infektionen in Deutschland verantwortlich. In der aktuellsten untersuchten Stichprobe von vorletzter Woche machte sie bereits einen Anteil von 77 Prozent aus. Bei der weiteren Omikron-Sublinie BA.4, die zuletzt ebenfalls von Woche zu Woche zugelegt hatte, zeigt sich nun ein leicht rückläufiger Trend. Die restlichen Fälle entfallen noch auf die zuvor dominierende Sublinie BA.2.

Bei ihr und BA.1 galt und gilt: In der Regel fällt der Krankheitsverlauf mild aus, nur selten kommt es zu schweren Symptomen. Großen Anteil haben hieran vor allem die Booster-Impfungen. Während bei den Omikron-Varianten vor allem Schnupfen und Kopfschmerzen auftreten, sind es bei BA.5 und BA.4 vermehrt Husten oder Bronchitis-ähnliche Symptome. Aber trotzdem: Schnupfen, Fieber, Kurzatmigkeit, der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns und Muskel- und Gelenkschmerzen sind auch bei den neueren Varianten möglich.

BA.5: Langzeitschäden noch nicht ausreichend erforscht

Die Forschung ist derzeit noch mitten in der Untersuchung der Omikron-Subtypen – daher kann über die Inkubationszeit von BA.5 nur gemutmaßt werden. Jedoch legen bisherige Studien nahe, dass die Zeit von der Übertragung bis zum Ausbruch der Erkrankung kürzer als bei den anderen Varianten ist, häufig ist von drei Tagen die Rede.

Und auch zu Langzeitschäden gibt es bisher wenig Konkretes, außer: Eine britische Studie des King College fand heraus, dass Omikron-Infizierte im Vergleich zu Delta-Infizierten seltener langfristige Symptome – also Post oder Long Covid – entwickeln.

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Was aber feststeht ist, dass Impfungen oder eine bereits durchgemachte Infektion vor einem schweren Krankheitsverlauf mit BA.5 schützten. Aber beides verhindert keine Ansteckung. Dem Immunsystem fällt es schwer, BA.4 und BA.5 zu erkennen. Neuinfektionen kommen häufiger vor als bei der Delta-Variante, deswegen auch die vielen Re-Infektionen.

Was Hoffnung gibt: Die Impfstoffhersteller arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem Pan-Impfstoff. Also einem Vakzin, das möglichst viele Corona-Varianten abdeckt – und damit im Idealfall auch BA.5. (alp/dpa)

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