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Omikron verbreitet sich rasend schnell – und dominiert schon in einigen Ländern wie etwa den USA. (Symbolbild)
  • Omikron verbreitet sich rasend schnell – und dominiert schon in einigen Ländern wie etwa den USA. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/FR170512 AP | Ringo H.W. Chiu

Omikron rauscht durch: Was wir von Großbritannien und den USA lernen können

In rasendem Tempo breitet sich die Omikron-Variante aus. Dass die Corona-Mutation milder als Delta verläuft, scheint sich zwar zu bestätigen. Ein Grund zur Entwarnung ist das aber noch nicht: Denn viele Infektionen können am Ende volle Kliniken bedeuten. Die Lagen in den USA und Großbritannien liefern bereits Erkenntnisse darüber, was passiert, wenn Omikron durch die gesamte Bevölkerung rauscht.

Erste Studien machten Hoffnung: Südafrikanische Wissenschaftler kommen zu dem Ergebnis, dass Omikron zu milderen Krankheitsverläufen führt. Ein Forscherteam aus Großbritannien konnte in Laborversuchen Ähnliches zeigen. Beide Studien müssen noch von unabhängigen Experten bestätigt werden – doch auch Forscher aus Hongkong lieferten schon Mitte Dezember Hinweise darauf, dass sich Omikron wohl weniger stark und wesentlich langsamer in der Lunge ausbreitet als frühere Varianten.

Wie sich das konkret auswirkt, zeigt sich aber erst in Ländern, in denen Omikron bereits dominiert – etwa in den USA, Großbritannien und Südafrika. Während die Lage in Südafrika trotz geringer Impfquote stabil geblieben ist, zeichnet sich in den USA ein etwas anderes Bild. Bereits am Sonntag hatte Virologe Anthony Fauci mitgeteilt, die Kurve der Neuinfektionen in den USA verlaufe derzeit „fast senkrecht“.

USA: Omikron führt zu neuen Infektions-Rekorden in Südstaaten

Das führt zu massiven Personalausfällen etwa im Flugverkehr – und insbesondere in Regionen mit niedrigen Impfquoten ist die Sorge vor vielen Corona-Toten weiterhin groß. Florida, Georgia, Louisiana und Mississippi gehören nach Angaben der „Washington Post“ zu den Bundesstaaten, in denen die Zahl der Krankenhauseinweisungen durch Covid-19 seit Weihnachten am stärksten zugenommen hat – und Infektionsrekorde aus dem Delta-Sommer in den Schatten gestellt werden. Kliniken warnten, dass schon kleine Anstiege sie überwältigen könnten, falls infizierte Mitarbeiter ausfallen oder es gar zu einem Ausbruch in einem Krankenhaus kommt.


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Der Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, warnte am Sonntag, dass der nächste Monat den „schlimmsten Teil“ der Pandemie für seinen Bundesstaat bedeuten könnte, da Ungeimpfte die Krankenhäuser belasten. Doch nicht alle Staatschefs sind so besorgt: Viele republikanische Gouverneure bleiben gelassen und wehren sich weiterhin gegen die Ausweitung von Corona-Maßnahmen.

Personalmangel und Intensivbetten-Knappheit in Großbritannien

In Großbritannien ist die Situation ähnlich. Dort wachsen laut Englands medizinischem Chefberater Chris Whitty nicht nur die Infektionszahlen, sondern auch die Krankenhauseinlieferungen. „Daten zeigen, dass einer von 25 Menschen in England letzte Woche an Covid erkrankt war, mit noch höheren Raten in einigen Gebieten“, zitierte ihn der „Telegraph“. Die Belegung der Intensivbetten stieg in England innerhalb einer Woche um sieben Prozent. Ärzte aus Großbritannien betrachten sowohl Personalmangel als auch die schwindenden Bettenkapazitäten mit Sorge.

Was gerade in den USA und Großbritannien geschieht, könnte auch Deutschland ereilen. Die Bundesregierung und führende Virologen blicken zwar mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft, doch gerade um die mehr als 20 Millionen Ungeimpften hierzulande ist die Sorge groß. Laut dem Berliner Virologen Christian Drosten wird es vor allem für Ungeimpfte über 60 jetzt „richtig gefährlich.“

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Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte, dass es auch jetzt noch nicht zu spät sei, sich impfen zu lassen. „Mit der Steigerung der Erstimpfungen können wir in der Omikron-Welle die Zahl der Corona-Toten wirksam senken“, sagte er. Die Hoffnung liegt derweil auf dem Frühjahr, wenn an Omikron angepasste Impfstoffe erwartet werden. Und: Omikron kann laut Drosten und Lauterbach in eine endemische Situation führen. Dann würde Corona zwar weiter zirkulieren, aber keine Überlastung des Gesundheitswesens mehr bedeuten.

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