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US-Wissenschaftler können WLAN als Überwachungsgerät nutzen (Symbolbild)
  • US-Wissenschaftler können WLAN als Überwachungsgerät nutzen (Symbolbild).
  • Foto: dpa | Federico Gambarini

Neue Technologie: Ersetzen WLAN-Router bald Überwachungskameras?

Je fortschrittlicher die Welt desto weniger Privatsphäre: Alexa, Siri und Co. helfen uns zwar im Haushalt und bei vermeintlichen Fragen, gleichzeitig gewähren wir ihnen – und damit privaten Unternehmen – wie selbstverständlich Einsicht in unseren Alltag. Seit Jahren arbeiten Forscher daran, nicht nur in unsere Köpfe, sondern auch durch unsere Wände zu sehen. Einem US-Team könnte jetzt der Durchbruch gelungen sein – mit WLAN, das in so gut wie jedem Haushalt installiert ist.

Na das hört sich ja gar nicht so an, als könne es auch nach hinten losgehen: Wissenschaftler der Carnegie Mellon Universität, einer privaten Forschungsuniversität in Pittsburgh, Pennsylvania, USA, können Menschen und ihre Bewegungsabläufe durch Wände sehen, nur mithilfe des WLAN-Signals. Das haben sie nun in einer Studie veröffentlicht. Die Technologie, die das ermöglicht, nennt sich „DensePose“.

Überwachungstechnologie um „verdächtige Verhaltensweisen“ zu beobachten

DensePose wurde in London von Facebooks Künstlicher Intelligenz Abteilung entwickelt und kartografiert mithilfe von Pixeln menschliche Körper, bisher nur auf Fotos. Den Wissenschaftlern aus Pittsburgh ist es nun aber gelungen, diese Pixel, verschiedene Schlüsselpunkte auf dem menschlichen Körper, mit den Signalen des WLAN-Routers zu verbinden. Daraus können sie nicht nur „sehen“ wo sich Menschen in beispielsweise einer Wohnung aufhalten, sondern auch, wohin sie sich innerhalb der (eigenen) vier Wände bewegen.

Der Vorteil dieser neuen Überwachungstechnologie, so die Studie: Es ist billiger als herkömmliche Methoden wie RGB-Kameras, Infrarotkameras mit eingebauten 3D-Scanner, und es funktioniert auch bei schlechten Lichtbedingungen, an denen die Kameras bisher scheiterten.

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Die Studie behauptet außerdem, dass diese Technologie hilfreich sein kann, um zum Beispiel das Wohlergehen von älteren Pflegebedürftigen zu beobachten oder um „verdächtige Verhaltensweisen“ in einer Wohnung zu identifizieren. Billig sei sie außerdem, denn WLAN hätte ja so gut wie jeder schon zuhause installiert.

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