Die Polizei in South Carolina ermittelt gegen einen Juristen (Symbolbild).
  • Die Polizei in South Carolina ermittelt gegen einen Juristen (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa | Sean Rayford

Nach Tod von Frau und Sohn: US-Anwalt soll Killer auf sich selbst gehetzt haben

Diese Geschichte bietet Stoff für ein Drehbuch: Die Frau und der Sohn eines prominenten Anwalts in South Carolina werden ermordet. Vom Täter fehlt jede Spur. Der 53-jährige Jurist gesteht nun, einen Auftragskiller angeheuert zu haben – der ihn selbst töten sollte.

Drei Monate ist es her, dass die Leichen einer 52-jährigen Frau und ihres 22-jährigen Sohnes in der Nähe ihres Anwesens im US-Bundesstaat South Carolina gefunden wurden. Beide wurden erschossen, die Polizei kann noch immer keine Ermittlungserfolge vorweisen, berichten US-Medien. Doch nicht nur das: Der getötete Sohn sei zum Zeitpunkt seines Todes angeklagt gewesen – er soll betrunken einen Bootsunfall verursacht haben. Eine Frau kam dabei ums Leben. Der „Stern“ berichtete zuerst.

Jurist soll Killer für eigenen Tod engagiert haben

Als wäre diese Geschichte nicht schon rätselhaft genug, steht nun der Ehemann und Vater der Getöteten im Fokus. Der bekannte Anwalt soll einen Killer engagiert haben – für seine eigene Ermordung.

Wie die britische „BBC“ berichtet, wurde der Jurist am 4. September mit „oberflächlichen“ Schusswunden am Kopf am Straßenrand gefunden und in ein Krankenhaus eingeliefert. Zwei Tage später durfte er die Klinik bereits wieder verlassen – seine Anwälte behaupteten zunächst, er sei beim Reifenwechsel von einem Unbekannten angeschossen worden.

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Doch warum sollte jemand einen Killer auf sich selbst hetzen? Am Vortag habe der Anwalt seinen Rücktritt aus der Kanzlei bekanntgegeben. Die behauptet, er habe Gelder in Millionenhöhe veruntreut – der Anwalt des Beschuldigten streitet das inzwischen nicht mehr ab. Sein Mandant habe das Geld vorrangig genutzt, um seine Drogensucht zu finanzieren.

Jurist war wohl drogensüchtig

Am Dienstagabend soll die Polizei das Rätsel zumindest in Teilen gelöst haben, berichtet die „New York Times“: Der Witwer habe den Schützen, einen ehemaligen Mandanten, mit dem Attentat beauftragt. Der Grund: Er habe seinem letzten überlebenden Sohn eine Lebensversicherung in Höhe von zehn Millionen Dollar hinterlassen wollen. Der Anwalt hat offenbar ein Geständnis abgelegt.

Der Jurist habe angenommen, dass sein letzter Sohn im Falle eines Suizids leer ausgehen würde. Laut BBC hat der 53-Jährige unter Depressionen gelitten, nachdem er versucht hatte ,von seiner Oxycodon-Sucht loszukommen.

Sein Verteidiger betont gegenüber NBC jedoch, dass sein Mandant nichts mit der Ermordung seiner Frau und seines Sohnes zu tun habe. Inzwischen ist Haftbefehl wegen Verdacht des Versicherungsbetrugs erlassen worden, berichtet CNN. Die Behörden hätten dem 53-Jährigen eine Frist gestellt, um sich freiwillig zu stellen. (vd)

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