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Joe Lindner Fitness
  • Starb mit nur 30 Jahren: Fitness-Influencer Joe Lindner.
  • Foto: Instagram/joesthetics

Nach Tod von Fitness-Star Joe Lindner (†30): So gefährlich ist ein Aneurysma

Mit nur 30 Jahren stirbt der deutsche Fitness-Star Joe Lindner. Von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen – von der tickenden, unbemerkten Zeitbombe in seinem Körper, einem Aneurysma. Die Bestürzung bei seinen Fans und in der Szene ist groß. Doch was genau steckt hinter der tückischen Krankheit – und wen trifft es besonders häufig?

„Ich war mit ihm im Zimmer, er legte die Kette um meinen Hals, die er für mich gemacht hat. Wir hatten uns gerade zum Kuscheln hingelegt. Er lag in meinen Armen, dann ging alles viel zu schnell“, beschreibt die Freundin des Muskel-Koloss‘, der zu den großen Stars der Fitness-Szene zählte, auf Instagram die letzten Minuten im Leben des gebürtigen Bayers. Seit drei Tagen habe „Joesthetics“, wie sich Lindner auf Instagram nannte, über Schmerzen im Nacken geklagt – „bis es zu spät war“, so Freundin Nicha weiter.

Fitness-Star Joe Lindner stirbt an Aneurysma

Er sei nun an einem „besseren Ort“. Ihr Freund sei ein liebenswerter, netter, kluger, ehrlicher und hart arbeitender Mann gewesen sei, beschreibt die 29-Jährige, die selbst als Fitness-Influencerin arbeitet, weiter. Auf dem Instagram-Profil des verstorbenen Fitness-Stars häufen sich mittlerweile die Beileidsbekundungen, viele Fans können nicht glauben, dass ihr Idol, das sie jeden Tag auf Social Media verfolgten, von jetzt auf gleich nicht mehr da ist. So heißt es in den Kommentaren: „Du hast Millionen inspiriert“ oder: „Ich bin völlig fassungslos. Ruhe in Frieden.“

Mit mehr als 8,5 Millionen Follower:innen gehörte Lindner zu einer der erfolgreichsten Social Media Stars im Fitness-Bereich, hatte eine riesige Fangemeinde, vor allem auch im englischsprachigen Raum. Millionen verfolgten den Werdegang des 30-Jährigen, der seinen Körper durch härtestes Training ans Äußerste brachte – und seinen auf der Muckibank gestählten, fast schon unwirklich wirkenden Körper auf Instagram in Szene setzte. Zu seinem internationalen Durchbruch verhalfen ihm Millionenfach geklickte Videos, in denen er die Muskelstränge seiner Brust einzeln auf und ab bewegte. In der Community wurde der gebürtige Rosenheimer zudem dafür geschätzt, wie offen er mit dem Thema Doping umging. In seinem letzten Post beschreibt Lindner, wie sich sein Körper veränderte, als er für ein Jahr dem Doping den Rücken gekehrt hatte.

Aneurysma: 10.000 Menschen in Deutschland starben an Krankheit

Ob es einen Zusammenhang zwischen seinem jahrelangen, harten Trainingsregime, einer speziellen, reduzierten Ernährung und dem Aneurysma, das ihn aus dem Leben riss, gibt, ist nicht klar. Dazu sagt der Mediziner Dr. Christian Specht gegenüber RTL: „Das Platzen muss nicht mit Druck zusammenhängen, kann aber.“

Bei großer Anstrengung wie zum Beispiel beim Gewichtestemmen baue sich großer Druck im Körper auf. „Wir halten den Atem an, um der Belastung standzuhalten. Das könne im Extremfall auch zum Platzen eines Aneurysmas führen“, so der Experte weiter.

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Doch was ist genau ist ein Aneurysma? Dabei handelt es sich um eine örtlich begrenzte, krankhafte Erweiterung eines Blutgefäßes. Es kann sich bilden, wenn die Gefäßwände der Arterien geschwächt sind. Aneurysmen können im gesamten Körper auftreten, am häufigsten an der Hauptschlagader, dem größten Blutgefäß, oft ist auch das Gehirn betroffen. Aneurysmen sind aus zwei Gründen extrem gefährlich: Zum einen sind sie tickende Zeitbomben, weil sie meist unbemerkt bleiben und keinerlei Warnsymptome senden. Reißen sie jedoch, besteht akute Lebensgefahr – 80 Prozent der Betroffenen sterben.

In Deutschland kostete zuletzt 10.000 Menschen pro Jahr eine gerissene Bauchaorta das Leben. Es trifft vermehrt Patient:innen über 60 mit Bluthochdruck oder einer Arterienverkalkung. Als Risikofaktoren gelten Rauchen, Alkohol, Drogenmissbrauch oder genetische Vorbelastungen. Aber: Immer wieder sterben auch junge Menschen oder Kinder an Aneurysmen. Bei ihnen liegt die Krankheit jedoch meist in der Familie.

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