Nach 53 Jahren Knast – Kennedy-Mörder könnte freigelassen werden
Nach mehr als 50 Jahren Haft könnte der Mörder des Bruders von Ex-US-Präsident John F. Kennedy bald auf Bewährung freikommen. Als er in den Knast kam, war er 24 – jetzt ist er 77 Jahre alt und hat den Großteil seines Lebens hinter Gittern verbracht. Wird sein Gnadengesuch genehmigt, kommt der Mörder noch einmal glimpflich davon – schließlich wurde er eigentlich zum Tode verurteilt.
Wie die „Los Angeles Times“ und der Sender CNN übereinstimmend berichteten, hat sich ein Bewährungsausschuss in Kalifornien am Freitag für die Freilassung des 77-jährigen Sirhan Sirhan ausgesprochen. Der in Jerusalem geborene Palästinenser hatte Robert Kennedy am 5. Juni 1968 in Los Angeles erschossen – nur wenige Stunden, nachdem dieser die Vorwahlen in Kalifornien zur Kür des demokratischen US-Präsidentschaftskandidaten gewonnen hatte.
Die US-Justiz ging von Kennedys pro-israelischer Haltung als Motiv des damals 24 Jahre alten Täters aus. Fünf Jahre zuvor war Kennedys Bruder, US-Präsident John F. Kennedy, in Dallas (Texas) erschossen worden.
Kennedys Söhne sprachen sich für Freilassung aus
Sirhan wurde 1969 zum Tode verurteilt. Nach Aussetzung der Todesstrafe in Kalifornien im Jahr 1972 wurde die Strafe in lebenslange Haft umgewandelt. Zuletzt hatte er 2016 um Freilassung gebeten, doch der Antrag wurde abgelehnt.
Sirhans Anwältin Angela Berry sagte laut der „Los Angeles Times“, dass der Häftling seit 1972 keine größeren Verstöße gegen Gefängnisvorschriften begangen habe. Für seine Freilassung sprachen sich auch zwei der Söhne Kennedys aus. Robert F. Kennedy Jr. schrieb in einem Brief, dass er glaube, sein Vater hätte Sirhans beeindruckende Rehabilitation anerkannt. Douglas Kennedy erklärte, Häftlinge sollten freigelassen werden, wenn sie nicht länger eine Bedrohung für sich oder andere darstellen.
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Sirhan sitzt seit 53 Jahren im Gefängnis und hatte sein mittlerweile 16. Gnadengesuch gestellt. Die Entscheidung der Kommission muss nun von einer weiteren Stelle geprüft werden, bevor sie dem kalifornischen Gouverneur vorgelegt wird. Der könnte die Freilassung noch blockieren. (prei/dpa)
