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Tatort
  • Tatort des Grauens: Persönliche Gegenstände, Schuhe und trockenes Blut liegen auf dem Boden der katholischen Kirche St. Francis.
  • Foto: Rahaman A Yusuf/AP/dpa

Massaker in Kirche: Attentäter ermorden fast 100 Christen – darunter viele Kinder

Was für ein abscheuliches Verbrechen: Am Pfingstsonntag wurde eine christliche Kirche in Nigeria für 100 Gläubige zur Todesfalle – schwerbewaffnete Attentäter stürmten den Gottesdienst und schossen wahllos um sich. Sie ermordeten schwangere Frauen – und auch kleine Kinder. Die Angreifer zündeten außerdem Sprengsätze.

„Es war barbarisch, so etwas haben wir noch nie erlebt“, sagte Oluwole Ogunmolasuyi, ein Lokalpolitiker im südwestlichen Bundesstaat Ondo, nachdem er die Kirche und ein Krankenhaus besuchte. „Die Opferzahl beläuft sich auf 70 bis 100“, sagt er. Präsident Muhammadu Buhari verurteilte den Anschlag. „Dieses Land wird niemals dem Bösen und bösen Menschen nachgeben, und die Dunkelheit wird niemals das Licht besiegen“, twitterte der Politiker.

Anschlag in Nigeria ist „terroristischer Natur“

Der Gouverneur des Bundesstaates Ondo, Rotimi Akeredolu, bezeichnete den Anschlag als „abscheulich und satanisch“ und fügte hinzu, dass „es sich um einen kalkulierten Angriff auf die friedliebenden Menschen in Owo handelt“. Die genaue Zahl der Opfer und welche Gruppe hinter dem Anschlag steht, ist noch unklar.

„Der Angriff ist zweifellos terroristischer Natur. Das Ausmaß und die Brutalität deuten darauf hin, dass er sorgfältig geplant und nicht impulsiv war“, sagte Eric Humphery-Smith, ein Analyst der Sicherheitsberatungsfirma Verisk-Maplecroft, die weltweit Risikoanalysen durchführen. Hintergrund des Anschlags seien wachsende ethnische und religiöse Spannungen in Afrikas bevölkerungsreichstem Land mit etwa 206 Millionen Einwohnern, so Humphery-Smith.

In den sozialen Medien kursierte am Sonntag eine Videoaufnahme, die den Ort des Geschehens zeigen soll. Darauf sind augenscheinlich tote Menschen zu sehen, die blutüberströmt auf dem Boden liegen – darunter auch Kinder.

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Dschihadistische und kriminelle Gruppen haben immer wieder Anschläge auf Kirchen im überwiegend muslimischen Norden Nigerias verübt. Der überwiegend christliche Süden blieb bislang von derartigen Angriffen verschont. Religiöse Konflikte, insbesondere zwischen Muslimen und Christen, kommen in Nigeria immer wieder vor.

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